Hilfsmittel bei Demenz: Demente Menschen aktivieren und beschäftigen
An Demenz erkrankte Menschen verlieren kontinuierlich die Fähigkeit, zu denken, sich zu orientieren, ja sogar mit vertrauten Gegenständen zu hantieren und sich mitzuteilen. Die gute Nachricht: Mittlerweile ist bekannt, dass dieser Prozess zumindest abgebremst werden kann. Es braucht nur eine fürsorgliche Umgebung, eine Portion Geduld und die richtigen Hilfsmittel bei Demenz. Wir klären Sie über die drei Aufgabenbereiche betreuender Personen sowie über hilfreiche Utensilien auf und geben wertvolle Tipps und Hinweise.
Demenz – wenn das Gedächtnis nachlässt
Längst nicht jeder ältere Mensch wird dement. Allerdings trifft es fast ausschließlich diese Altersgruppe, weshalb sich der Begriff Altersdemenz eingebürgert hat. Zusammen mit unserer Lebenserwartung werden leider auch die absoluten Zahlen steigen: Im Jahr 2050, so schätzt man, sollen in Deutschland doppelt so viele demenziell veränderte Senior*innen leben wie heute. Frauen haben dabei ein doppelt so hohes Risiko wie Männer. Und: Die Alzheimer-Krankheit ist nicht das Gleiche wie die Demenz – mit ca. 65 Prozent allerdings der am häufigsten auftretende Typus dieser Erkrankung.
Die erste Einschränkung ist die abnehmende Gedächtnisleistung. Die Betroffenen wissen nicht mehr, wo sie Dinge abgelegt haben, vergessen vertraute Wege, suchen nach Wörtern und können einem Gespräch nicht mehr folgen. Der Unmut darüber kann zu Aggressionen führen. Andere ziehen sich in ihr Schneckenhaus zurück und möchten am liebsten gar nicht mehr aktiv am Leben teilhaben. Im Spätstadium ist die Sprache gravierend eingeschränkt, das Erkennen der Angehörigen nicht mehr möglich. Einfache Hilfsmittel können dies zwar nicht verhindern, jedoch verlangsamen und trotz allem einen erfüllten Lebensabend bescheren.
Aktivieren, Beschäftigen und Betreuen dementer Menschen
Lebensfreude ist das größte Geschenk, das Sie demenzerkrankten Senioren und Seniorinnen machen können. Lassen Sie die Betroffenen spüren, dass sie liebenswert und alles andere als überflüssig sind – und dass das Leben auch für sie noch eine schöne Seite hat. Sicher gibt es Tage, an denen pflegende Angehörige deprimiert auf den Zustand schauen. Machtlos stehen sie einer negativen Entwicklung jedoch keineswegs gegenüber. Wer folgende drei Aufgaben erfüllt, trägt viel zur Lebensfreude geistig eingeschränkter Menschen bei:
Aktivieren: Der wichtigste Punkt ist sicher, die Aufnahmefähigkeit der Betroffenen zu erhalten. Dazu eignen sich jegliche Therapien, die das Gedächtnis trainieren und die Motorik schulen. Pflegende Angehörige kennen die Vorlieben der Erkrankten und wissen am besten, was ihnen Freude macht. Singen gehört für viele Menschen dazu, genau wie Spazierengehen und dabei Blumen und Tiere zu betrachten. Darüber zu sprechen, ist förderlich für die Konzentration, sich an die Namen zu erinnern, kann sogar glücklich machen. Ältere Menschen, die (noch) wissensdurstig sind, freuen sich besonders über ein Tablet für Senioren. Besonders einfach zu bedienende Modelle sind durchaus für demenziell Erkrankte geeignet.
Beschäftigen: Der Tag ist lang, soll aber nicht langweilig werden. Demente Menschen können sich über viele Stunden ihrer Lieblingsbeschäftigung hingeben. Ob basteln, malen, stricken oder mit der Eisenbahn spielen – alles, was Spaß macht, ist richtig. Entscheidend für die Auswahl des Beschäftigungsprogramms ist der Blick auf die Hobbys der Vergangenheit. Wer gerne geschmökert hat, den erfreut sicher eine vorgelesene Geschichte. Ehemalige Kinogänger fühlen sich mit einem gefühlvollen Film wieder jung. Individuell auf die Person abgestimmte Spiele für Senioren versetzen kommunikative Menschen in ihr Element. Ein „Helfen“ im Haushalt erhält das Gefühl, gebraucht zu werden, aufrecht.
Betreuen: Pflegende Angehörige wären am liebsten immer für das demente Familienmitglied da. Sie wissen, wie wichtig ihre Fürsorge für die Betroffenen ist. Sie wissen aber auch, dass eine Aufsicht nicht 24 Stunden am Tag möglich ist. Es muss eingekauft werden, Termine stehen an, die Hausarbeit will gemacht sein. Zum Glück sorgen kleine technische Wunderwerke für die Sicherheit bei Abwesenheit. Notrufsysteme informieren in Notfällen automatisch oder auf Knopfdruck einen Nachbarn, nahen Angehörigen oder den Pflege- oder Rettungsdienst. So kann Hilfe schnell herbeigerufen werden. Ein bewährtes Mittel, orientierungslose Demenzkranke aufzuspüren, ist die Lokalisation mit einem GPS-Ortungssystem. Es übermittelt den exakten Standort an das Mobiltelefon einer gewünschten Person.
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Spezielle Hilfsmittel bei Demenz
Im vorherigen Abschnitt haben wir schon einige interessante Hilfsmittel erwähnt. Hier finden Sie Beispiele hilfreicher Utensilien, die speziell für Demenzpatienten entwickelt wurden.
- Lege- und Gedächtnisspiele: Ein Puzzle für Demenzkranke besteht aus nur wenigen Teilen und ist einfach zusammenzusetzen. Groß-Puzzles mit einem Thema wie Kaffeetafel, Tiere oder Blumen aktivieren die visuelle Wahrnehmung und den Wortschatz. Memo-Spiele nach dem Pairs-Prinzip schulen das Gedächtnis. Charakteristisch für Spiele bei Demenz sind leicht zu erkennende Motive und/oder unterschiedliche Oberflächen. Z.B. von Suprima und Verlag an der Ruhr, ca. 20-30 Euro.
- Malen und zeichnen: Malvorlagen für Demenzpatienten sind großformatig, ohne kindlich zu sein. Sie trainieren die kognitiven Fähigkeiten und die Feinmotorik. Magnetische Zeichentafeln haben Metallkügelchen, die beim Zeichnen mit dem Magnetstift an die Oberfläche gezogen werden. So entstehen auch ohne penible Stiftführung exakte Linien. Z.B. von Verlag an der Ruhr und beleduc, ca. 20-30 Euro.
- Filme und Musik: Damit ein Film für Menschen mit Demenz nicht als anstrengend oder gar bedrohlich empfunden wird, müssen die Bilder klar und ruhig sein. Auch Musik sollte bei den Erkrankten positive Gefühle hervorrufen. Die Thematik und der Musikstil sind dabei weniger entscheidend als die persönlichen Vorlieben. Filme bei Verlag an der Ruhr, ca. 20 Euro.
- Gewichtsdecken: Eine Decke mit etwas höherem Raumgewicht kann die Wahrnehmung des eigenen Körpers unterstützen und die Unruhe verringern. Beide Symptome sind typisch bei einer Demenzerkrankung. Vom Marktführer Gravity (inkl. Probeschlafen) ab ca. 200 Euro, aus Fernost ab ca. 40-50 Euro.
- Alarmtrittmatten und Bettkantensensor: Die Kontaktmatten mit Wegläuferschutz werden im Schlafzimmer unter den Bettvorleger oder vor der Wohnungstür unter die Fußmatte gelegt. Sobald eine Person auf die Matte tritt, löst sie einen Alarm aus. Keine Sorge, niemand erschreckt sich, der Ton wird an einen Telefonsender weitergeleitet und alarmiert nur die Angehörigen. Ähnlich funktioniert ein Bettkantenalarm: Zwischen Matratze und Bettlaken platziert, benachrichtigt die schmale Drucksensorfolie die Betreuungsperson, wenn das demente Familienmitglied sein Bett verlässt. Z.B. von Bellman & Symfon und Pratoline, ca. 60-80 Euro (ohne Sender/Empfänger).
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