Omas Gummistrumpf – das war einmal: Warum Kompressionsstrümpfe im Alter eine echte Hilfe sind
Bewegung ist auch im Alter eine Grundvoraussetzung für körperliches und geistiges Wohlbefinden. Außerdem schützt sie vor Muskelabbau und regt den Kreislauf an. Doch was tun, wenn man körperlich eingeschränkt ist und sich nicht mehr so bewegen kann, wie man gerne möchte?
Um den Kreislauf zu entlasten und vielen Beschwerden zuvor zu kommen, empfiehlt es sich, Kompressionsstrümpfe zu tragen. „Nein, Gummistrümpfe ziehe ich nicht an. Die kratzen, kneifen und jucken und sie sind hässlich“, werden Sie nun sagen. Und mit diesen Vorurteilen stehen Sie nicht allein. Man hört das immer wieder, wenn es um Stütz- oder Kompressionsstrümpfe geht. Doch die Zeiten haben sich geändert. Was früher belächelt wurde, hat sich inzwischen zu einem modischen Accessoire gewandelt.
Was ist der Unterschied zwischen Stütz- und Kompressionsstrümpfen?
Hört man sich in seinem Umfeld um, so wird der medizinische Kompressionsstrumpf häufig und fälschlicherweise auch als Gummistrumpf oder Stützstrumpf bezeichnet. Aber Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe sind zwei verschiedene Produkte, die sich ganz klar voneinander unterscheiden.
Stützstrümpfe sind kein medizinisches Produkt. Daher werden sie auch weder vom Arzt verschrieben, noch von den Krankenkassen als Hilfsmittel erstattet. Aber sie eignen sich für venengesunde Anwender. Sie fördern die natürliche Blutzirkulation und helfen so, schweren Beinen bei langem Sitzen und Stehen vorzubeugen. Die Bezeichnung Gummistrumpf trifft auf moderne Stützstrümpfe längst nicht mehr zu. Heute kommen moderne Materialien in ansprechenden Farben und Mustern zum Einsatz.
Im Gegensatz zu Stützstrümpfen können Kompressionsstrümpfe bei medizinischer Notwendigkeit von jedem von den Krankenkassen zugelassenen Arzt verschrieben werden. Da sie eine medizinische Wirkung zeigen, sind sie bei den Krankenkassen erstattungsfähig. Zum Einsatz kommen die Hilfsmittel in der Therapie von Erkrankungen des Venen- und Lymphgefäßsystems. So beispielsweise bei Krampfaderleiden, dem Lymphödem, also der Wasseransammlung in den Beinen, oder bei einem Lipödem, einer Fetteinlagerung in den unteren Extremitäten.
Kompressionsstrümpfe gibt es in vordefinierten Seriengrößen oder als individuelle Maßanfertigung aus Ihrem Fachhandel. Dort werden sie als rund- und flachgestrickte Varianten in vielen Farben, mehreren Längen-Varianten, mit verschiedenen Mustern und in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Bei den rundgestrickten Strümpfen variiert die Maschengröße. So übt ein Oberschenkel-Rundstrickstrumpf am Oberschenkel größeren Kompressionsdruck aus als am Unterschenkel. Bei einem Flachstrickstrumpf dagegen ist die Maschengröße überall gleich. Durch die variable Maschenzahl können diese passgenau hergestellt werden und bieten dadurch vor allem bei Venenleiden Vorteile. Im Vergleich zu den rundgestrickten sind flachgestrickte Strümpfe stabiler und geben im Laufe des Tages weniger nach.
Kompressionsstrümpfe für ältere und übergewichtige Patienten
Einer Studie der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum aus dem Jahr 2017 zufolge, betreffen Venenerkrankungen einen Großteil der Bevölkerung. Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann leiden an Krampfadern, Schwellungen der Beine oder chronischer Funktionsschwäche der Venen. Besonders häufig betroffen sind ältere Personen, solche mit Übergewicht und Menschen mit den verschiedensten Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Aber genau für diese Patienten stellt die Kompressionstherapie mit den entsprechenden Strümpfen oft ein Problem dar: Ältere und übergewichtige Personen brauchen beim Anziehen der Kompressionsstrümpfe häufiger Hilfe. Außerdem neigen Kniestrümpfe zu Einschnürungen, wenn das Hautgewebe der Beine besonders weich ist.
Um Probleme mit Ihren Kompressionsstrümpfen zu vermeiden, achten Sie beim Kauf darauf, da Sie diese bei der Anprobe selbständig anziehen können. Je stärker die Strümpfe gedehnt werden müssen, desto höher ist der Druck. Beim Überziehen über die Ferse ist daher ein relativ großer Kraftaufwand nötig. Um diese problematische Stelle zu überwinden gibt es zahlreiche An- und Ausziehhilfen.
Neben Gleitsocken sind Hilfen aus gleitfähigem Material empfehlenswert, die über den Fuß gestülpt werden können. Dadurch wird das Überziehen über die Ferse erleichtert. Eine weitere empfehlenswerte Unterstützung stellen Anziehhilfen mit Griffen dar, wenn Sie Ihre Füße nicht mit den Händen erreichen können.
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Die Handhabung der Kompressionsstrümpfe
Legen Sie Ihre Strümpfe am besten gleich morgens an. Dann sind die Beine von der Nachtruhe noch abgeschwollen. Beim An- und Ablegen empfiehlt es sich, Gummihandschuhe zu tragen. So schützen Sie zum einen den Kompressionsstrumpf vor Beschädigungen durch die Fingernägel, zum anderen erleichtert es Ihnen, das Material zu fassen und gleichmäßig zu verteilen.
Wechseln Sie Ihre Kompressionsbekleidung täglich. Durch Haut- und Staubpartikel kann das Kompressionsgestrick verstopfen. Dadurch lässt die Elastizität des Gewebes nach. Deshalb sollten Sie die Textilien auch vor dem erneuten Tragen in der Waschmaschine waschen. Diese Pflege trägt dazu bei, dass die Druckeigenschaften und damit die Wirksamkeit der Therapie erhalten bleiben.
Kompressionsstrümpfe liegen sehr eng am Körper. Meist werden sie auch den ganzen Tag getragen, was die Haut darunter leicht austrocknen lässt und zu Juckreiz führt. Das macht die Hautpflege besonders wichtig. Am besten behandeln Sie Ihre Beine am Abend, nachdem Sie sich der Strümpfe entledigt haben, mit einer Pflegecreme oder mit feuchtigkeitsspendender Body Lotion.
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