Notrufsysteme in der Praxis

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Die meisten Notrufsysteme für Senioren sind heute so ausgereift und einfach gestaltet, dass sie sich in der Regel ohne größere Probleme installieren und nutzen lassen. Meist müssen nur Kabel in die Telefon- und eine Stromsteckdose gesteckt werden, schon ist das System einsatzbereit. Allerdings sollten Sie im besser einen Techniker des Dienstleisters die Installation und den notwendigen Funktionstest durchführen lassen, denn sollte bei der Inbetriebnahme ein Fehler auftreten oder ein Adapter fehlen, kann der Techniker dieses Problem meist direkt beseitigen.

Seniorin mit Notrufsender © Ingo Bartussek, fotolia.com
Seniorin mit Notrufsender © Ingo Bartussek, fotolia.com

So brauchen Sie beispielsweise meist ein Adapter, wenn Sie nicht über das Festnetz telefonieren, sondern über Kabel oder Internet. Bei einigen Anbietern erhalten Sie in diesem Fall ein spezielles Gerät, das direkt mit dem Kabel- oder Internetanschluss verbunden wird, andere setzen auf einen Signalwandler, der zwischen Telefonanschluss und Basisstation eingesetzt wird.

Ohne ausgiebigen Test keine Abnahme

Auch wenn Sie den Funksender immer bei sich tragen und damit sofort einen Hilferuf absenden können, wenn es erforderlich ist, muss dessen Signal zunächst an die Basisstation übertragen werden. Diese verbindet sich dann mit der Notrufzentrale des Anbieters und stellt in der Regel zunächst eine Sprachverbindung her. Je größer und verwinkelter Ihre Wohnung oder Ihr Haus sind, desto wichtiger ist es, den Standort der Basisstation so zu wählen, dass das Funksignal ungehindert empfangen werden kann.

Notrufsysteme: Funktionen unbedingt testen
Notrufsysteme: Funktionen unbedingt testen

Und ebenso muss die Sprachqualität und Verständlichkeit von sowohl der Notrufzentrale als auch von Ihnen in jedem Raum so gut sein, dass eine störungsfreie Kommunikation gewährleistet ist. Die Reichweite der Funksignale ist dabei in der Regel größer als die der Sprechverbindung – im Notfall kann hierdurch die direkte Kommunikation mit der Zentrale erschwert sein. Testen Sie daher – am besten gemeinsam mit einem Servicetechniker des Dienstleisters – ob die Sprachqualität und Lautstärke in allen Räumen ausreicht und probieren Sie verschiedene Standorte für das Basisgerät.

Der Funktionstest ist auch deswegen wichtig, da Sie sich dabei gleichzeitig mit der Bedienung des Notrufsystems vertraut machen können. Zudem erhalten Sie so ein Gefühl dafür, wie lange es dauert, bis eine Verbindung mit der Zentrale hergestellt ist.

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Fehlalarme sind nicht ausgeschlossen

Eine falsche Bewegung, ein unbeabsichtigter Druck auf den Alarmknopf – vor einem Fehlalarm müssen Sie keine Angst haben. Denn tatsächlich sind die wenigsten Notrufe, die in der Zentrale eingehen, akute medizinische Notfälle, viel häufiger werden kleinere gesundheitliche Probleme gemeldet. Ob es dann tatsächlich notwendig ist, einen Arzt oder Verwandten zu informieren, wird daher zunächst in einem Gespräch geklärt.

Gute Anbieter erkundigen sich dennoch in jedem Fall nach den genauen Umständen und reagieren bei Fehlalarmen mit Freundlichkeit und Verständnis. Oft kann es bereits ausreichen, eine beruhigende Stimme zu hören, die konkrete Tipps und Hinweise gibt oder einfach für ein paar Minuten zuhört. Bei einem ausführlichen Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2011 wurden Hausnotrufdienste von 12 verschiedenen Anbietern getestet, dabei monierten die Tester, dass die Reaktionen auf einen Notruf nicht immer optimal waren, vier Notrufdienste wurden bei diesem Test aufgrund einer schwachen Notrufbearbeitung abgewertet.

Mit einem Vertrag ohne Mindestlaufzeit und mit kurzer Kündigungsfrist sind Sie eher in der Lage, verschiedene Anbieter auszuprobieren und bei anhaltenden Problemen den Anbieter zu wechseln. Denn wie gut der Service in der Zentrale und bei Ihnen vor Ort ist, lässt sich nur durch eigene Erfahrungen ermitteln – es ist jedoch zu erwarten, dass die Kritikpunkte der Stiftung Warentest bei den Anbietern dazu geführt hat, ihre Prozesse zu verbessern.

Ein weiteres Ergebnis des Tests war zudem, dass gemeinnützige Verbände wie die Malteser, das Deutsche Rote Kreuz oder die Johanniter im Regelfall auf eine persönliche Beratung vor Ort setzten und auch die Installation der Geräte durch eigene Servicetechniker vornahmen. Allerdings erhöht sich hierdurch auch der Druck auf den Kunden, einen Vertrag abzuschließen. Private Anbieter setzten hingegen meist auf eine telefonische Beratung und überließen die Installation und Montage dem Kunden – was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, wenn das Notrufsystem einfach zu installieren ist und alle erforderlichen Adapter mitgeliefert werden.

Schlüsselverwaltung als sinnvolle Zusatzoption

Wenn kein Verwandter oder vertrauenswürdiger Bekannter in Ihrer unmittelbaren Nähe wohnt, der im Notfall schnell erreichbar ist und einen Zweitschlüssel für Ihre Wohnung verwaltet, sollten Sie erwägen, einen Schlüssel bei der Notrufzentrale zu hinterlegen. Dieser Service kostet zwar jeden Monat zusätzlich Gebühren, kann aber bei einem ernsthaften gesundheitlichen Problem den Zugang zu Ihrer Wohnung erheblich beschleunigen.

Eine Schlüsselhinterlegung ist sinnvoll
Eine Schlüsselhinterlegung ist sinnvoll

Lassen Sie sich jedoch vom Anbieter genau erläutern, wie beispielsweise sichergestellt wird, dass Ihr Schlüssel nicht in falsche Hände gelangen kann und wo dieser konkret deponiert wird. Im Idealfall sollte es damit möglich sein, innerhalb von wenigen Minuten nach Eingang des Notrufs in Ihre Wohnung zu gelangen, ist das nicht gewährleistet, sollten Sie besser einen Nachbarn bitten, den Schlüssel zu verwahren.

Notrufsender © Gina Sanders, fotolia.com
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