Wenn das Aufstehen, Umsetzen oder Drehen Schwierigkeiten bereitet, kann das ganz unterschiedliche Ursachen haben. In jedem Fall ist es aber eine große Einschränkung der persönlichen Bewegungsfreiheit. Es bedeutet zwar nicht unbedingt, dass man nun ständig auf fremde Hilfe angewiesen ist. Man kann sich auch dann in aller Regel weiterhin in der gewohnten häuslichen Umgebung selbst versorgen. Aber man hat dort eben doch im Alltag mit einigen Hürden zu kämpfen. Abhilfe schaffen hier einige so einfache wie wirkungsvolle Hilfsmittel: die so genannten Aufsteh- und Umsetzhilfen. Je nachdem, welche Anforderungen sie erfüllen sollen, gibt es die unterschiedlichsten Varianten.
Pflegesessel mit Aufstehfunktion
Einsatzbereich: Sitzmöbel, Aufstehhilfe
Anwendungsbeispiel: Ein Pflegesessel dient als gemütliches Sitzmöbel, kann aber dank seiner Zusatzfunktion per Knopfdruck vom komfortablen Ruhesessel zur Aufstehhilfe umgewandelt werden.
Funktionsweise: Der Pflegesessel unterstützt den natürlichen Bewegungsablauf beim Aufstehen aus einer sitzenden Position. Dazu bewegt er sich durch das Aktivieren der Aufstehfunktion leicht nach vorne und gleichzeitig mit der hinteren Kante nach oben. Dadurch wird der Schwerpunkt der sitzenden Person automatisch nach vorne verlagert, bis er über ihren Füßen liegt. Der Nutzer muss also die Schwerkraft nicht mehr aus eigener Kraft überwinden und kann sich dank der Unterstützung durch den Sessel ohne große Mühe vollständig selbst aufrichten.
Eigenschaften: Ein Pflegesessel ist im Prinzip ein normales Möbelstück mit einigen nützlichen Zusatzfunktionen. So können beispielsweise die Rückenlehne und der Sitz geneigt werden und Kopfstütze sowie Fußstütze sind meist ebenfalls separat verstellbar. Zusätzlich verfügen die meisten Modelle über Lendenstützen und gepolsterte Armlehnen, die individuell angepasst werden können. Die integrierte Aufstehhilfe und alle anderen Funktionen sind elektronisch per Handschalter einstellbar. Der Pflegesessel verfügt über eine ergonomische Polsterung mit einem Bezug aus Stoff oder Leder, der aus hygienischen Gründen leicht zu reinigen ist. Je nach Ausführung sind die Sessel bis 225 kg und mehr belastbar. Einige Modelle verfügen sogar über Rollen und sind auch im Außenbereich einsetzbar.
Drehscheibe (sitzend)
Einsatzbereich: Umsetzen und Drehen im Sitzen.
Anwendungsbeispiel: Während ein Hebelifter dann hilfreich ist, wenn die Beine nicht belastbar sind, macht eine Drehscheibe Sinn, wenn das Drehen des Körpers Probleme bereitet. Das kann bei einer Arthrose der Beingelenke oder zum Beispiel nach einer Hüftoperation der Fall sein.
Eigenschaften: Drehscheiben oder Drehteller haben ein Eigengewicht von knapp über einem Kilo, sind aber meist bis ca. 100 Kilo belastbar. Sie verfügen über einen Handgriff und sind somit auch gut für den Transport geeignet.
Drehscheibe (stehend)
Einsatzbereich: Drehen stehend.
Anwendungsbeispiel: Wenn sich jemand aufgrund einer körperlichen Einschränkung nicht aus eigener Kraft im Stehen drehen kann, dann kommt dieses Hilfsmittel sehr gelegen.
Funktionsweise: Die Drehscheibe wird hierzu beispielsweise im Bad auf den Boden gelegt. Die betreffende Person kann nun schon im Sitzen die Füße mittig darauf stellen und begibt sich dann in eine stehende Position. Das kann entweder mithilfe von Haltegriffen oder durch Unterstützung einer weiteren Person bewerkstelligt werden. Hat sich der Pflegebedürftige sicher aufgerichtet, kann er sich auf der Drehscheibe drehen oder gedreht werden. Voraussetzung ist jedoch eine angemessene Koordinationsfähigkeit des Betroffenen.
Eigenschaften: Die Belastbarkeit liegt in der Regel bei bis zu 140 kg; bei Übergewicht sind gegebenenfalls Spezialmodelle im Handel erhältlich.
Drehturm
Einsatzbereich: Drehen im Stehen.
Anwendungsbeispiel: Der Drehturm ist eine Positionswechselhilfe für Menschen, die nur eingeschränkt bewegungsfähig sind. Sinnvoll ist der Einsatz zum Beispiel bei Senioren, die zwar über ausreichend Kraft verfügen, sich allein aufzurichten, aber nicht mehr eigenständig zu einem bestimmten Ort gehen können. Es ist allerdings eine gewisse Koordinationsfähigkeit erforderlich.
Funktionsweise: Der Nutzer stellt zunächst aus der sitzenden Position heraus die Füße auf die Scheibe. Dann kann er sich mithilfe von eigens dafür vorgesehenen Griffen aufrichten. Anschließend lässt er sich auf dem Drehturm bequem mittels der unten an der Scheibe befindlichen Rollen bis zum gewünschten Ort schieben. Dort kann er sich aus eigener Kraft in stehender Position in jede beliebige Richtung drehen oder gedreht werden.
Eigenschaften: Ein Drehturm arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die Drehscheibe, verfügt aber zusätzlich über ein stabiles Gestell mit Stange. An dieser sind (meist höhenverstellbare) Haltegriffe zum sicheren Aufrichten befestigt. Für die Beine sind häufig auch ergonomisch geformte Stützen zum Anlehnen vorhanden.
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Rutschbrett
Einsatzbereich: Umsetzen.
Anwendungsbeispiel: Das Rutschbrett ist eine einfache und kostengünstige Lösung, die ein einfaches Umsetzen mit geringem Kraftaufwand ermöglicht. Es eignet sich sehr gut für Menschen, die nicht allein aufstehen oder eigenständig stehen können, insbesondere natürlich für Rollstuhlfahrer. Die Nutzer sollten aber noch über gute Koordinationsfähigkeiten verfügen.
Funktionsweise: Das Rutschbrett ist an der Oberfläche sehr glatt. Es wird so gelegt, dass die Lücke zwischen zwei Sitzgelegenheiten wie beispielsweise Rollstuhl und Bett geschlossen wird und durch das Brett überbrückt werden kann. Ein Rollstuhlfahrer kann nun, gegebenenfalls mit Unterstützung einer weiteren Person, über die glatte Fläche des Bretts vom Rollstuhl ins Bett rutschen.
Eigenschaften: Das Rutschbrett ist ergonomisch geformt und meist zusätzlich mit einer drehenden Sitzplatte, der so genannten Transferscheibe, ausgestattet. Dabei sitzt der Patient beim Umsetzen teilweise auf der Scheibe und kann dann mittels der Transferhilfe langsam auf die gewünschte Sitzfläche gleiten. Ein Ausscheren wird vermieden und es entsteht nicht allzu viel Reibung. Rutschbretter bestehen heute meist aus hochwertigem Kunststoff und sind daher leicht zu reinigen. Sie haben mit ca. drei Kilo ein sehr geringes Eigengewicht und sind in aller Regel für eine Belastbarkeit bis zu 450 kg ausgelegt.
Rutschbrett fürs Auto: Ein Rutschbrett, das dem Umsetzen zwischen Rollstuhl und Autositz dient, ist um einiges breiter und länger als das einfachere Brett, das in der Wohnung verwendet wird. Immerhin muss hier eine weitere Strecke sicher überbrückt werden. Es bleibt für den Ausstieg an Bord des Kraftfahrzeugs und ist deswegen so konstruiert, dass man es beim Transport flexibel klappen oder falten kann.
Aufstehhilfen aus dem Liegen
Aufrichten aus dem Liegen und Hinlegen aus eigener Kraft Es ist ja schon schlimm genug, wenn man krank wird, aber… weiterlesen