Kontaktlos in Kontakt bleiben: Corona ein Schnippchen schlagen – mit Tablet, Smartphone und Telefon
Vielleicht ist das ja das Allerschlimmste an der COVID-19 Pandemie: Senior*innen dürfen Ihre Enkel nicht umarmen, ja noch nicht einmal zu Kaffee und Kuchen einladen. Große Nähe ist gefährlich, teilt man uns täglich mit. Doch wer sagt denn, dass Nähe nicht auch auf Abstand möglich ist? Körperlich sicher nicht, virtuell aber schon. Zum Glück gibt es diverse Hilfsmittel, um mit den Liebsten in Kontakt zu bleiben.
Wir stellen Ihnen hier deren Vorteile in der derzeitigen Situation vor – und zwar als Textbeitrag und als Übersichtstabelle. In den einzelnen Absätzen führen wir Sie ohne Umwege zu unseren umfassenden Erläuterungen der jeweiligen Geräte. In deren Umfeld finden Sie außerdem zahlreiche weitere Hilfsmittel für Senioren.
Tablets holen die ganze Welt auf den Bildschirm
Sicher haben sie es im Fernsehen schon gesehen: Interviews werden zurzeit häufig per Videotelefonie geführt. Das ist keineswegs unbezahlbare Hochtechnologie, sondern mit jedem Computer oder Tabletcomputer, kurz Tablet, möglich. Voraussetzung ist nur, dass auf beiden Seiten ein Gerät mit einer Kamera und einem Lautsprecher eingeschaltet ist. Und genau das bieten alle modernen Tablets.
Zwar interessieren sich immer mehr Senioren für diese kleinen Wunderwerke, viele äußern jedoch die Befürchtung, nicht damit umgehen zu können. Völlig grundlos, wenn man sich für das richtige Modell entscheidet. Tabletcomputer für Senioren sind übersichtlich gestaltet, gut lesbar und mit wenigen Fingertipps zu bedienen. So lernt auch die ältere Generation im Nu, wie viel Spaß die Sozialkontakte per Videoanruf machen. Personen, die ihre Nachrichten lieber schreiben – zum Beispiel per E-Mail, SMS oder Instant-Messaging – sind mit einem Tablet-PC ebenfalls gut beraten. Die neuesten Fotos verschicken und erhalten ist so selbstverständlich wie die spontane Kommunikation im sozialen Netzwerk.
Was genau ein Tabletcomputer ist, welche Funktionen üblich und welche besonders komfortabel sind, stellen wir im Beitrag Tablet für Senioren vor. Hier an dieser Stelle erläutern wir Ihnen, wie ein Videotelefonat zustande kommt. Denn die häufigste Frage zu diesem Thema ist:
Wie funktioniert Videotelefonie überhaupt?
Zuerst einmal: Videoanruf, Videochat, Videotelefonat, Videocall und Videotelefonie sind nur verschiedene Begriffe für ein und dasselbe. Dafür benötigen Sie ein Senioren-Tablet mit einer Frontkamera (Webcam) und einem Mikrofon sowie die passende Software (App) oder einen Messenger-Dienst wie zum Beispiel WhatsApp. WhatsApp eignet sich insbesondere für kurze Videotelefonate. Möchten Sie länger verbunden bleiben, empfiehlt sich der Klassiker Skype. Telefoniert wird über das Internet. Haben Sie eine Flatrate gebucht, fallen keine weiteren Kosten für die Verbindung an. Befinden Sie sich außerhalb eines WLAN-Bereichs, kann die Verbindung meist auch über Mobilfunk (SIM-Karte) aufgebaut werden. Da die bewegten Bilder ein großes Datenvolumen verbrauchen, ist dies aus Kostengründen allerdings nur im Ausnahmefall ratsam.
Ab dann ist alles so einfach wie Telefonieren: Entweder Sie speichern die Rufnummern vorher ab und betätigen nur die entsprechende Taste – oder Sie wählen den gewünschten Teilnehmer direkt an. Um die angerufene Person auf dem Bildschirm zu sehen, muss diese natürlich ebenfalls mit einem entsprechend eingerichteten Tablet oder Computer ausgerüstet sein. Alternativ tut es auch ein Smartphone.
Wen wundert es da, dass die meisten Menschen ihren Tablet-Computer am liebsten zuhause nutzen?
Smartphones sind handliche Bildtelefone für unterwegs
Grob gesagt: Ein Smartphone ist ein kleiner Tabletcomputer. Oder andersherum: Die Hauptfunktion, das Telefonieren ohne Netzanschluss, wurde in den letzten Jahren nach und nach erweitert. Zuerst wurde das Mobiltelefon zum mobilen Bildtelefon, dann kamen E-Mail und Internet hinzu. Der Unterschied zum Tablet besteht heute fast nur noch in der Größe und der Handhabbarkeit. Was aber heißt „fast“?
Ein Smartphone ist natürlich deutlich leichter als ein Tablet mit einem großen Bildschirm. Um soziale Kontakte unterwegs zu pflegen, ist dies ein unschätzbarer Vorteil. Gibt es etwas Schöneres, als bei Sonnenschein im Schatten zu sitzen, dem Vogelgezwitscher zu lauschen, die Situation auf einem Foto festzuhalten und dieses der Freundin zu senden? Hat sie das Bild erhalten, ruft sie bestimmt zurück. Wenn sie dabei die Frontkamera aktiviert, können Sie sich beide auch sehen. Das klingt vielleicht etwas kompliziert, ist auf einem Senioren-Smartphone aber in wenigen Minuten erklärt.
Beim Smartphone telefonieren Sie in der Regel nicht über das Internet, sondern im Mobilfunknetz. Welches das ist, hängt von Ihrem Mobilfunkanbieter ab. Für Senioren sicher noch wichtiger als für allen anderen Smartphone-Nutzer ist die Notruftaste. Darüber bauen sie im Notfall einen lebenswichtigen Kontakt auf: zu einer vorher gespeicherten Rufnummer.
Natürlich bietet auch ein mobiles Bildtelefon noch zahlreiche weitere Funktionen. Die entsprechenden Auskünfte gibt unser Hilfsmittel-Beitrag Smartphones für Senioren.
Telefone schaffen Nähe über die Sprache
Schon die Stimme eines geliebten Menschen zu hören, kann in schweren Zeiten Trost und Hoffnung schenken. Ohne die Erfindung von Alexander Graham Bell und einiger Kollegen wäre dies jedoch nur von Angesicht zu Angesicht möglich. Ein Unding in Corona-Zeiten! Auch, wenn zwischen den ersten und den heutigen Telefonen Welten liegen, ist eines geblieben: Das Telefonieren ist die einfachste und schnellste Methode, Kontakt aufzunehmen. Und: Die Stimme am anderen Ende der Leitung verrät uns, wie es einem Menschen geht. Das ist vielleicht der wichtigste Unterschied zum schriftlichen Austausch per Brief oder E-Mail.
Beim Telefon unterscheiden wir zwei Gruppen, die mobilen und die an ein Telefonnetz gebundenen Geräte:
Mobiltelefone für Senioren
Dem Smartphone am nächsten ist das Mobiltelefon, kurz Handy genannt. Auf den ersten Blick erscheint dieses nur als zweitklassige Ausführung mit winzigem Display und ohne Internet-Zugang. Bei genauerem Vergleich treten jedoch auch gewisse Vorteile zutage, die gerade Senioren besonders schätzen: Das Handy ist viel leichter und übersichtlicher, die Tasten sind fühlbar und der Tastendruck spürbar. Und nicht zuletzt kostet ein einfaches Mobiltelefon auch deutlich weniger als ein Bildtelefon.
Welche weiteren Annehmlichkeiten das Handy älteren Menschen bietet, lesen Sie in unserem Beitrag Senioren-Handy. Die Seite Mobil-Telefon für Senioren führt Sie auf eine Übersicht aller Funktionen bei Handys und Smartphones. Dass dabei die Notruftaste ganz vorne steht, versteht sich von selbst.
Festnetztelefone für Senioren
Nicht wenige Senioren möchten nur zuhause telefonieren. Dabei können sie sich entspannt zurücklehnen, vielleicht eine Tasse Tee oder Kaffee genießen oder die müden Füße hochlegen. Kein Autolärm stört, kein Hund wuselt um die Beine, keine Geschehnisse lenken ab. Der Umgang mit dem Gerät ist vertraut und auf Schnickschnack wird prinzipiell gerne verzichtet.
Was für Senioren allerdings gar nicht in die Kategorie Schnickschnack gehört, ist der Komfort bei der Kontaktaufnahme. Das Wichtigste sind natürlich die Wahltasten: Bei einem Seniorentelefon sind sie besonders groß und kontrastreich und können die häufigsten Nummern direkt wählen. Ein Tipp auf die rote Notruftaste genügt, um einen automatischen SOS-Ruf an eine zuvor einprogrammierte Nummer zu senden. Doch das ist noch längst nicht alles. Was Festnetz-Telefone für Senioren sonst noch können, lesen Sie in unserem Beitrag zu den Festnetztelefon-Funktionen. In der Übersicht klären wir Sie über alle Unterschiede auf. Von dort werden Sie automatisch zu den schnurgebundenen Telefonen und den schnurlosen Telefonen für zuhause geleitet.
Die wichtigsten Vorteile, um kontaktlos in Kontakt zu bleiben
In der folgenden Tabelle sind die jeweiligen Vorteile der Gerätetypen gegenübergestellt.
Gerät | Haupt-Vorteile zum Pflegen von Kontakten |
---|---|
Tabletcomputer | Großer Bildschirm: ideal für Videotelefonie, zum Chatten und Betrachten von (bewegten) Bildern |
Smartphone | Handliches Bildtelefon: Gesprächspartner/in ist auch sichtbar; Fotos und Videos können versendet werden |
Handy | Leichtes Mobiltelefon: immer dabei, um die Familie und Freunde zu erreichen |
Festnetz-Telefon | Einfachste Bedienung: gemütlich und ungestört zuhause telefonieren; ideal bei längeren Gesprächen |