Warum schützen FFP-Masken am besten?

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Corona-Schutz mit der richtigen Gesichtsmaske: Warum schützen FFP-Masken am besten?

Welche Maske schützt am besten? © jajam_e, stock.adobe.com
Welche Maske schützt am besten? © jajam_e, stock.adobe.com

Am 20. Januar 2021 haben sich Bund und Länder auf eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken in Supermärkten und im Nahverkehr geeinigt. Diese Regelung fasst die zumeist blauen OP-Masken und die teureren FFP2-Masken zusammen. Lesen Sie, warum das so ist, welchen unterschiedlichen Schutz beide bieten und wie sie richtig getragen werden. Außerdem zeigen wir auf, warum Masken aus Stoff und Plastik den medizinischen Masken deutlich unterlegen sind.

So werden Masken richtig getragen
So werden Masken richtig getragen

Warum sind sowohl FFP2-Masken als auch die blauen OP-Masken erlaubt?

Vorweg sei gesagt: In Bayern hält sich nur an die Vorschriften, wer eine FFP2-Maske trägt. OP-Masken werden als nicht ausreichend abgelehnt. Im Rest der Republik schließt die Pflicht das Tragen der OP-Masken mit ein. Der Grund ist weniger medizinischer Natur: Die blauen Vliesmasken sind deutlich günstiger. Soziologen fordern daher die freie Verfügbarkeit von FFP2-Masken für Personen ohne oder mit nur sehr geringem Einkommen. Bis dies geregelt ist, stehen beide Masken-Typen nebeneinander.

Hinweis: Für Mitarbeiter in Senioren- und Pflegeeinrichtungen gelten höhere Maßstäbe: Bei Kontakt mit Bewohnern muss das Personal FFP2-Masken tragen. Für Besucher ist zudem eine Schnelltest-Pflicht im Gespräch. Die Frage ist nur noch, wie dies zu organisieren ist.

Dabei gibt es durchaus Unterschiede:

OP-Maske oder medizinischer Mund-Nasen-Schutz

Medizinischer Mund-Nasen-Schutz © Muenchbach, stock.adobe.com
Medizinischer Mund-Nasen-Schutz nach EN 14683 © Muenchbach, stock.adobe.com

Die standardmäßige Verwendung bei Operationen gab ihr den Namen. Kurz und einprägsam, hat sich OP-Maske jetzt als Trivialname für den medizinischen Mund-Nasen-Schutz (MNS) aus Vliesstoff mit Nasenclip durchgesetzt – im Handel auch als chirurgische Maske, Hygienemaske, Einwegmaske, Einmalmaske und medizinische Gesichtsmaske. Im Zuschnitt ähnelt sie den üblichen Alltagsmasken, ihre Schutzfunktion ist jedoch medizinisch anerkannt.

Die Besonderheit: Die ultrafeinen Fasern der sogenannten Meltblown-Lage können bis zu 95% der Eindringlinge ausfiltern. Leider sinkt dieser Wert durch die seitlichen Öffnungen der Maske erheblich. Das Material fängt zwar die Tröpfchen des Maskenträgers bei Sprechen oder Husten auf, die Aerosole dringen jedoch von außen zu ihm vor.

OP-Masken bieten mehr Schutz als Alltagsmasken
OP-Masken bieten mehr Schutz als Alltagsmasken
Hinweis: Bei Operationen werden diese Schutzmasken natürlich nur einmal verwendet. Geschützt vor Kontaktkontamination können sie im privaten Gebrauch auch mehrfach getragen werden. Mit dem Entsorgen bitte jedoch nicht warten, bis Staub und Fett sichtbare Spuren hinterlassen. Benutzte MNS gehören in die Restmülltonne, am besten verschlossen in einen Beutel. Auf keinen Fall dürfen sie zusammen mit Wertstoffen (Altpapier, gelbe Tonne) entsorgt werden. Denken Sie an die Menschen, die diese sortieren müssen.

Wegwerf-Masken sind billig und bequem zu entsorgen. Zu bedenken sind allerdings die Müllberge, die Millionen von Einwegprodukten produzieren. Um Kosten zu sparen, benutzen manche Menschen ihre blauen Einmal-Masken viel zu lange. Bitte halten Sie reichlich Abstand von unsauberen Masken jeglicher Art. Deren Schutzwirkung ist nicht nur gleich Null, durch den entströmenden Atem werden neben Viren auch noch Bakterien verbreitet.

Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (exzellent) würden wir der OP-Maske 6 Punkte geben.

FFP2-Maske: 25-mal effektiver als eine OP-Maske

Mund-Nasen-Schutz Maske FFP2 © PixelboxStockFootage, stock.adobe.com
FFP2-Masken erfüllen die Europäische Norm EN 149 © PixelboxStockFootage, stock.adobe.com

FFP bedeutet Filtering Face Piece, partikelfilternde Halbmaske. FFP-Masken sind für die Sicherheit von Personal und Patienten im Gesundheitswesen und in der Pflege unerlässlich. Seit Dezember 2020 haben ältere Menschen und Risikopatienten einen Anspruch auf insgesamt 15 Masken vom Typ FFP2 als Kassenleistung.

FFP-Masken bieten einen sehr guten Schutz
FFP-Masken bieten einen sehr guten Schutz

Die Abscheideleistung ist die gleiche wie beim Mund-Nasen-Schutz, nämlich 94-95% (daher auch die Zweitbezeichnungen aus den USA, Kanada und China: N95/KN95). Es gibt jedoch einen bedeutenden Unterschied: FFP2-Masken bilden nicht nur eine Frontalbarriere zwischen Träger und Verunreinigung, sie dichten zudem den Mund-Nasen-Bereich ab, sodass auch seitlich (fast) keine Erreger eindringen können. Damit sind FFP2-Masken 25-mal effektiver als OP-Masken und sogar 50-mal effektiver als Stoffmasken. Dies gilt allerdings nur, wenn die Maske richtig getragen und gepflegt wird.

Was ist beim Umgang mit der Maske zu beachten?

  • Beim (Online-)Kauf auf die CE-Kennung achten!
  • Vor dem Aufsetzen und nach dem Abnehmen Hände waschen! Mit Seife mindestens 30 Sekunden lang, alternativ mit Desinfektionsmittel. ABER: Niemals die Maske mit Desinfektionsmittel reinigen, denn dies verringert die Schutzfunktion!
  • Die Maske immer nur an den Bändern anfassen!
  • Für einen dichten Sitz um Mund, Nase und Wangen sorgen! Nur so entweicht die Atemluft ausschließlich über das Filtermaterial. Bartträger müssen sich bewusst sein, dass sie nicht den gleichen Infektionsschutz genießen.
  • Zusätzlich Abstand halten! Ein 94-95%-Schutz signalisiert auch einen 5-6%-Nichtschutz.
  • Die Maske maximal 1,5 Stunden am Stück tragen! Ausnahme: Sie sitzen ruhig in einem öffentlichen Verkehrsmittel und atmen ganz entspannt. Aber auch hier muss der Schutz nach 6 Stunden ausgewechselt werden.

Gut zu wissen: Die bis unter die Augen reichenden Halbmasken lassen keine feuchte Atemluft nach oben aufsteigen. Was Brillenträger freut: Die Gläser der Sehhilfe beschlagen nicht.

Muss jede FFP2-Maske nach 6 Stunden entsorgt werden?

Bei Kosten von 2 bis 4 Euro pro Stück stellt sich schon die Frage, ob es nicht doch einen Trick zur Wiederaufbereitung gibt. Waschbar sind die Masken nicht, auch die Mikrowelle oder eine UV-Lampe eignet sich nicht zur Aufarbeitung. Forscher aus Münster/NRW fanden jedoch heraus, dass eine Stunde im Backofen (80 °C, Ober-/Unterhitze) oder eine Woche an der Luft (Zimmertemperatur, möglichst außerhalb der Wohnung) die Erreger eliminiert. Immerhin könnten die Schutzmasken so bis zu 5-mal zum Einsatz kommen. Danach verschlechtere sich allerdings ihre Filterleistung und sie müssten in den Müll.

Tipp: 7 Tage – 7 Masken. Im 7-Tage-Turnus getragen, hängt immer eine frische Maske bereit. Für den Überblick einfach eine Nummer oder den Wochentag darauf vermerken.

Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (exzellent) würden wir der FFP2-Maske 9 Punkte geben.

Lieber erst wieder, wenn das Schlimmste vorüber ist: Alltagsmasken und Gesichtsschilde

Das Thema Ansteckung beschäftigt vor allem Senior*innen, denn gerade sie sind besonders gefährdet. Um möglichst unbeschadet aus der Krise herauszukommen, müssen wir alle vernünftig sein. Die Impfung wird helfen, die Virusaktivität einzudämmen – ebenso wie das richtige (!) Bedecken von Mund und Nase. Doch auch, wenn wir die Pandemie wieder im Griff haben, werden Atemschutz-Masken weiterhin zu unserem Alltag gehören. Der Vollständigkeit halber stellen wir hier auch die beiden anderen Masken-Typen vor.

Mund-Nasen-Schutz-Maske © Janna, stock.adobe.com
Community-Masken gibt es in unzähligen Varianten © Janna, stock.adobe.com

Die amtssprachlich MNB (Mund-Nasen-Bedeckung) genannten Masken werden meistens aus mehrlagigem Baumwollstoff geschneidert und mittels Falten der Gesichtsform angepasst. Mit Gummi- oder Stoffbändern hinter den Ohren fixiert, liegen die Behelfsmasken passabel an. Aufgrund unterschiedlicher Beschaffenheiten kann zur Effektivität von Stoffmasken keine verlässliche Aussage gemacht werden. Die Einschätzung der Experten: Mund-Nase-Bedeckungen bieten keinen sicheren Schutz vor einer Infektion. Aber: Zusammen mit der Einhaltung des 2-Meter-Abstands kann das Tragen einer Alltagsmaske immerhin die weitere Ausbreitung der Viren einschränken.

Das Schutzniveau bei Alltagsmasken ist geringer
Das Schutzniveau bei Alltagsmasken ist geringer

Damit DIY-Masken die Erreger zurückhalten, sind jedoch eine ganze Reihe von Dingen zu beachten – von der Stoffqualität über den Schnitt bis zum richtigen Waschen.

All diese Informationen liefert unser Hilfsmittel-Beitrag Mund-Nasen-Schutz. Dort sind die Stoffmasken als Maskentyp I aufgeführt.

Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (exzellent) würden wir der Community-Maske 4 Punkte geben.

Gesichtsschilde und Visiere

Gesichtsschild © Halfpoint, stock.adobe.com
Gesichtsschilde schützen nur unzureichend vor gefährlichen Viren © Halfpoint, stock.adobe.com

Zugegeben, sie tragen sich angenehm, sind leicht zu reinigen und das Gegenüber erkennt die Mimik des Trägers. Gesichtsvisiere bestehen aus einer gebogenen Plastikscheibe, die entweder das ganze Gesicht oder nur den unteren Teil abschirmen. Damit halten sie allenfalls Tröpfchen beim Sprechen zurück. Die gefährlichen Aerosole können ungehindert nach oben, unten und den Seiten entweichen. Face Shields sollten daher nur Menschen tragen, für die eine Atemschutzmaske aus gesundheitlichen Gründen nicht infrage kommt. Um nicht unverantwortlich zu handeln, müssen sie jedoch ein ärztliches Attest vorweisen können – und sollten sich nicht länger als nötig im öffentlichen Raum bewegen.

Gesichts-Visiere sind nicht zu empfehlen
Gesichts-Visiere sind nicht zu empfehlen

Ausführlicher behandelt unser Hilfsmittel-Beitrag Mund-Nasen-Schutz die Gesichtsschilde. Sie sind dort als Maskentyp IV zu finden.

Auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 10 (exzellent) würden wir dem Face Shield 2 Punkte geben.

Übersichtliche Gegenüberstellung gewünscht? Alle Vor- und Nachteile sowie Zielgruppen und Kosten sind in unserem Hilfsmittel-Beitrag Mund-Nasen-Schutz tabellarisch aufgeführt.

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