Immer mehr Rentner sind erwerbstätig

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Immer mehr Rentner zwischen 65 und 74 Jahren sind erwerbstätig. Das teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Ende April mit. Im Jahr 2002 zählten die Statistiker noch etwa 4,2 Prozent Menschen in der vergleichbaren Altersgruppe, die einer bezahlten Tätigkeit nachgingen. Danach stieg der Anteil der jobbenden RentnerInnen erst langsam, seit 2010 jedoch rapide an. Inzwischen sind es rund 11,4 Prozent oder – anders ausgedrückt: 1,4 Millionen Rentner.

Arbeiten auch im Alter © Robert Kneschke, fotolia.com
Arbeiten auch im Alter © Robert Kneschke, fotolia.com

Das stimmt nachdenklich und natürlich kommt einem zunächst das Schlagwort von der viel zitierten Altersarmut in den Sinn. Immerhin ist der Anteil der über 64-Jährigen, die als armutsgefährdet gelten, im selben Zeitraum um satte 16 Prozent gewachsen. Als armutsgefährdet gilt ein Mensch dann, wenn er weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Viele kommen mit ihrer Rente einfach nicht mehr aus. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Häufig wurden aufgrund von Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit usw. keine ausreichenden Rentenansprüche erworben. Dazu kommt, dass die Lebenshaltungskosten für viele Menschen einfach unerschwinglich geworden sind. Ein großes Problem sind die viel zu hohen Mieten. Die Renten steigen nicht im selben Maße an wie die Teuerungsrate, was zur Folge hat, dass die reale Kaufkraft sinkt. So sind viele Menschen im Ruhestand mehr oder weniger gezwungen, ihr Einkommen aufzubessern.

Erwerbstaetigkeit im Alter © BIB
Erwerbstaetigkeit im Alter © Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Die Kehrseite ergibt ein anderes Bild. Die meisten erwerbstätigen Rentner sind nämlich hochqualifiziert und leiden keinen existenziellen Mangel. Sie arbeiten aus purem Vergnügen, fühlen sich fit und betrachten die Erwerbstätigkeit als Möglichkeit, weiterhin soziale Kontakte zu pflegen und ihrem Leben einen Sinn zu geben. Wen wundert es da noch, dass die Zufriedenheit im Job gerade in der Altersgruppe der erwerbstätigen Rentner am höchsten ausfällt? 96 Prozent gaben an, mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Jeder zweite betonte, er sei sogar sehr zufrieden. Bei den 45- bis 54-Jährigen zeigten sich dagegen über 12 Prozent unzufrieden mit ihrem Job. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es in dieser Altersgruppe deutlich schwieriger ist, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Dieses Problem haben die SeniorInnen meist nicht.

Die einen müssen, die anderen wollen also arbeiten. Wie auch immer – das Bild von der strickenden Omi und dem Zeitungslesenden Opi im Lehnstuhl gehört der Vergangenheit an. Nicht nur in Deutschland. Auch in Großbritannien, Schweden und Portugal arbeiten mehr Menschen im Ruhestand als sonst in der EU.

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der jobbenden Senioren liegt bei 16 Stunden. Der Durchschnittsverdienst des erwerbstätigen Rentners liegt bei etwa 700 Euro im Monat. Jeder zweite verdiente allerdings nicht mehr als 400 Euro. Interessant ist auch ein Blick auf die Geschlechterverteilung und die Berufsgruppen: 28 Prozent der Männer sind trotz Rente erwerbstätig, während es bei den Frauen nur 18 Prozent sind. Und Selbstständige arbeiten auffallend häufiger im Ruhestand weiter als Beamte, Angestellte oder gar Arbeiter – frei nach dem Motto: Sich regen bringt Segen.

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