24-Stunden-Pflege

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24-Stunden-Pflege: Betreuung rund um die Uhr

Sobald das Leben in den eigenen vier Wänden nur noch möglich ist, wenn Ihnen rund um die Uhr jemand zur Seite steht, müssen Sie eine Entscheidung treffen: Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung oder nicht? Möglicherweise standen Ihnen bisher Familienmitglieder, Nachbarn und Pflegedienste zur Seite. Doch irgendwann kann ein Punkt erreicht sein, an dem es einfach nicht mehr geht – es sei denn, Sie holen sich Hilfe ins Haus. Diese 24-Stunden-Pflege ist besonders dann notwendig, wenn auch nachts Hilfe und Betreuung notwendig wird, wenn pflegende Angehörige dringend Entlastung brauchen, wenn die Kinder weiter weg wohnen und selbst die kleinsten Alltagsverpflichtungen zum Problem werden.

Rund um die Uhr Betreuung und Pflege © hati, stock.adobe.com
Rund um die Uhr müssen manche Pflegebedürftige betreut werden. Besonders aktiv sind dementiell veränderte Personen. Sie bringen mitunter den Tag-Nacht-Rhythmus völlig durcheinander © hati, stock.adobe.com

Für wen kommt 24-Stunden-Pflege in Frage?

Es ist keine Voraussetzung, allein zu leben, um einer 24-Stunden-Betreuung in Anspruch zu nehmen. Auch Ehepaare oder andere zuhause Gepflegte in unterschiedlichen familiären Konstellationen können eine solche Betreuungskraft beschäftigen – die jeweilige Situation entscheidet letztlich über die Finanzierungsmöglichkeiten.

24-Stunden-Betreuung sind sinnvoll, wenn...
24-Stunden-Betreuung sind sinnvoll, wenn…

Die räumliche Situation muss entsprechend großzügig sein. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Betreuungskraft wird fortan bei Ihnen wohnen. Wenn Sie also zu zweit in einer Zweiraumwohnung leben, dann ist das keine günstige Voraussetzung. Denn die Betreuungskraft darf nicht auf der Couch im Wohnzimmer untergebracht werden. Ein möbliertes Zimmer mit Fernseher und im Idealfall ein eigenes Bad sind eine Grundvoraussetzung.

Zimmer für Pflegekraft © niklask19312049, stock.adobe.com
Ein separates möbliertes Zimmer ist eine Grundvoraussetzung für die Unterbringung einer Betreuungskraft aus Osteuropa in den eigenen vier Wänden © niklask19312049, stock.adobe.com

Was bietet 24-Stunden-Pflege

Eigentlich ist der Begriff „Pflege“ in diesem Zusammenhang nicht korrekt. Denn eine 24-Stunden-Pflegeraft ist in der Regel ausgebildete keine Alten- oder Krankenpflegefachraft. Die Bezeichnung 24-Stunden-Betreuung kommt der Sachlage im Grunde näher. Denn letztlich übernimmt die 24-Stunden-Kraft die Aufgaben, die normalerweise ein pflegender Angehöriger innehat: die Haushaltsführung und eventuell auch die sogenannte Grundpflege. Hinzu kommt die Betreuung im Sinne der Beaufsichtigung bei dementiell Erkrankten und Unterstützung im Alltag. Das reicht von Botengängen über die Zubereitung von Mahlzeiten bis hin zu Beschäftigung mit Gesellschaftsspielen oder Vorlesen. Das ist mitunter sehr individuell und stark davon abhängig, was Sie als Auftraggeber wünschen und was die Betreuungskraft bereit ist, zu leisten.

Wenn der Pflegebedürftige auf Behandlungspflege im Sinne der Leistungen der Krankenkasse angewiesen ist, muss für bestimmte Tätigkeiten weiterhin zusätzlich ein Pflegedienst involviert werden.

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Vorteile 24-Stunden-Pflege

Ganz klar: Der Vorteil einer 24-Stunden-Betreuung liegt darin, dass der Pflegebedürftige zuhause wohnen bleiben kann. Sie als Angehöriger können beruhigt schlafen, denn Sie wissen: Es ist rund um die Uhr jemand dort. Auf den Punkt gebracht bedeutet eine Betreuung rund um die Uhr

  • Sicherheit für Sie und Ihren Angehörigen: Es ist stets jemand zur Stelle, wenn der Pflegebedürftige in Not ist. Jemand achtet darauf, dass sich der Pflegebedürftige nicht selbst gefährdet – beispielsweise durch eine nicht abgestellte Herdplatte oder unsachgemäße Handhabung von Haushaltsgeräten
  • Abstand von einer emotional belastenden Situation: Wenn Angehörige nicht mehr allein zurechtkommen, dann ist das häufig mit inneren Konflikten verbunden. Die Verantwortung kann zumindest teilweise abgegeben werden. Das bringt Entspannung und fördert das positive Miteinander in den Zeitfenstern, innerhalb derer Sie mit Ihrem Angehörigen zusammen sind.
  • Konzentration auf das Wesentliche: Sie können sich bei der Sorge um Ihren Angehörigen auf das Wesentliche konzentrieren. Das bedeutet, dass Sie nicht mehr ausgelaugt zwischen sämtlichen Aufgaben des Alltags hin und her hetzen müssen. Sie können sich auf die wichtigen Dinge fokussieren, zum Beispiel Arztbesuche oder schlicht liebevolle Zuwendung.
  • Mehr Zeit für das eigene Leben: Möglicherweise haben Sie selbst noch familiäre oder berufliche Verpflichtungen. Wenn Sie nicht Ihr Leben komplett umstellen und der Pflegesituation unterordnen wollen, kann die 24-Stunden-Pflege eine sehr sinnvolle und entlastende Unterstützung bieten.
  • Erhalt sozialer Kontakte im gewohnten Umfeld: Der Umzug in eine stationäre Einrichtung ist nicht nur mit dem Verlust des gewohnten häuslichen Umfelds, sondern auch mit dem Verlust sozialer Kontakte verbunden. Wenn die Nachbarin alle paar Tage für einen Schwatz vorbeischaut, dann tut sie das womöglich in einem Pflegeheim nicht mehr. Diese Kontakte sind sehr wertvoll und können durch die Einbindung einer 24-Stunden-Betreuung länger erhalten werden.
Vorteile der 24-Stunden-Pflege
Vorteile der 24-Stunden-Pflege

Nachteile 24-Stunden-Pflege

So groß der Vorteil einer Rundumbetreuung in den eigenen vier Wänden auch ist, es gibt auch Nachteile. Denn sie gewähren einer Ihnen völlig fremden Person Unterkunft in Ihrem Zuhause. Die intimsten Situationen werden unter Umständen fortan mit dieser Person geteilt. Dieser Umstand ist nicht jedermanns Sache. Auch als Angehöriger müssen Sie sich darüber klar sein: Die fremde Person im Haushalt des Pflegebedürftigen birgt Konfliktpotenzial. Das kann dazu führen, dass Sie als Angehöriger oft bei Problemen direkt involviert werden.

  • Sprachbarriere
    Ein klassisches Problem ist die Sprachbarriere. Da in der Regel Betreuungskräfte aus Osteuropa die 24-Stunden-Pflege übernehmen, kann das bei mangelhaften Deutschkenntnissen zu Schwierigkeiten führen. Zumal speziell ältere Menschen oft ohnehin schlecht hören oder ihrerseits undeutlich oder Dialekt sprechen.
  • Misstrauen
    Neben Kommunikationsproblemen kann auch das Vertrauen in die Betreuungskraft ein wunder Punkt sein. Ist die pflegebedürftige Person beispielsweise dement, führt das unter Umständen zu Verwirrung und Misstrauen in Bezug auf verlegte Gegenstände oder Wertsachen. Grundsätzlich sollten Sie deshalb als Angehöriger bereit sein, der Betreuungskraft ein gewisses Grundvertrauen entgegenzubringen. Wenn Sie von vornherein misstrauisch sind, kann dadurch das Verhältnis von Anfang an gestört sein.
  • Tipp: Wenn regelmäßig ein Pflegedienst ins Haus kommt, dann hat dieser in der Regel auch Kontakt zur Betreuungskraft. Ganz automatisch hat der Pflegedienst also auch ein Auge darauf, ob alles gut funktioniert. Pflegen Sie deshalb einen positiven Kontakt zum Pflegedienst, denn dieser kann Ihnen aus erster Hand berichten, ob bei Ihrem Angehörigen alles einigermaßen läuft oder ob es Probleme gibt.
  • Unterschiedliche Erwartungen
    Eine Betreuungskraft aus Osteuropa ist kein persönlicher Sklave. Leider gibt es immer wieder Fälle, bei denen die Erwartungshaltung der Auftraggeber aber in genau diese Richtung weist. Dagegen stehen Beispiele, bei denen die Betreuungskraft bestimmte Tätigkeiten konsequent ablehnt, die sie eigentlich übernehmen sollte. Wenn Ihre Erwartungshaltung und die der Betreuungskraft sich diametral entgegenstehen, dann ist das keine Basis für ein Zusammenleben. Konflikte sind vorprogrammiert und meist nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, von vornherein zu klären, welche Tätigkeiten in welchem Umfang geleistet werden sollen und sprechen dies so verbindlich wie möglich ab.
  • Krankheitsvertretung
    Fällt die Betreuungskraft aus, dann kann das sehr plötzlich sein. Sei es ein Unfall im Haushalt, sei es eine Erkrankung – wenn plötzlich die 24-Stunden-Pflege nicht mehr gewährleistet ist, dann muss akut jemand anderes einspringen. Das wird speziell dann zum Problem, wenn Sie die Betreuungskraft privat organisiert haben. Dann nämlich gibt es keine Vertretungsregelung. Und nicht jeder kann im Notfall auf freundliche Nachbarn zurückgreifen oder spontan ein paar Tage freinehmen. Wenn Sie diesbezüglich auf Nummer sicher gehen wollen, dann organisieren Sie die Betreuungskraft über eine Agentur oder einen Pflegedienst, der mit einer seriösen Agentur zusammenarbeitet.
Pflegekraft tröstet Senior © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Ansprache und Unterstützung im Alltag gehören zu den Hauptaufgaben einer 24-Stunden-Kraft © Robert Kneschke, stock.adobe.com
Nachteile der 24-Stunden-Pflege
Nachteile der 24-Stunden-Pflege

Wer bietet 24-Stunden-Pflege

In der Regel wird 24-Stunden-Pflege durch Betreuungskräfte aus Osteuropa erbracht. Es gibt vier Varianten, dies zu organisieren.

  • Sie beschäftigen eine selbstständige Betreuungskraft. Das Problem dabei ist, dass die Gefahr der Scheinselbstständigkeit besteht und die Beschäftigung somit illegal ist. Wer nur eine Person für diese Aufgabe anstellt, der hat also für die eventuell fehlenden Stunden und auch im Krankheitsfall keine Vertretung zur Hand.
  • Sie treten als Arbeitgeber auf und stellen die Betreuungskraft ein. Das bringt allerdings mit sich, dass Sie sich um sämtliche Formalitäten selbst kümmern müssen – angefangen beim Vertrag über die Versicherungen und auch die steuerlichen Fragen. Hinzu kommt auch hier die Frage nach Vertretung – und die Vorschriften des deutschen Arbeitsrechts. Denn nach deutschem Arbeitsrecht beträgt die Wochenarbeitszeit maximal 48 Stunden, täglich sind acht Stunden zulässig. Hinzu kommt der Urlaubsanspruch. Im Grunde widerspricht dies der Idee, eine einzige Person als 24-Stunden-Kraft zu beschäftigen.
  • Sie gehen den Weg über eine Vermittlungsagentur oder einen Pflegedienst, der mit einer solchen Agentur zusammenarbeitet. Der Vorteil liegt darin, dass Sie sich nicht um den Papierkram kümmern müssen und nicht als Arbeitgeber auftreten. Auch sollte bei einer seriösen Agentur eine verlässliche Vertretungsregelung vereinbart sein. Das heißt, dass sowohl bei krankheitsbedingtem Ausfall als auch zwischenmenschlichen Schwierigkeiten oder Urlaub stets zeitnah ein Ersatz organisiert wird. Allerdings ist das Wort „zeitnah“ relativ. Ein Zeitkorridor von ein bis fünf Tagen kann damit gemeint sein. Im schlimmsten Fall müssen Sie dann zusätzlich andere Personen mit ins Boot holen, um diese Zeit zu überbrücken. Das kann auch ein Pflegedienst sein, der nicht an der Vermittlung der Betreuungskraft beteiligt ist – allerdings brauchen auch Pflegedienste ein bis zwei Tage Vorlauf, haben oft zu wenig Personal für solche Einsätze und zudem muss für diesen relativ kurzen Zeitraum bei der Kasse das Pflegegeld auf Pflegesachleistungen umgestellt werden. Das ist viel Rechnerei und dauert.
  • Die verlässlichste Variante ist der Weg über einen Pflegedienst, der diese Betreuungsform in Zusammenarbeit mit einer Agentur direkt vermittelt. Denn meistens garantiert der vermittelnde Pflegedienst, bis Ersatz für eine ausfallende 24-Betreuung gefunden wurde, die Zeit zu überbrücken, während der eine osteuropäische Pflegekraft kurzfristig ausfällt. Je nach Agentur kann das einen einzigen Tag betreffen, manchmal sind es aber auch mehrere Tage. Diesen Service bieten nicht alle Pflegedienste an – nur diejenigen, die mit einer Agentur zusammenarbeiten.
Achtung: Achten Sie stets auf die Vertragslaufzeit und Kündigungsfristen. Denn eine Pflegesituation kann sich mitunter sehr schnell ändern. Vielleicht muss der Pflegebedürftige aufgrund des sich verschlechternden Gesundheitszustandes lange ins Krankenhaus oder gar doch in eine stationäre Einrichtung, ins Hospiz oder er verstirbt.
Hilfe im Haushalt © thodonal, stock.adobe.com
24-Stunden-Pflege: Eine Checkliste

Sobald die Entscheidung gefallen ist, einen pflegebedürftigen Angehörigen nicht stationär unterzubringen, sondern die Betreuung in den eigenen vier Wänden zu… weiterlesen

Grenzen der 24-Stunden-Pflege

Wenn Sie eine Betreuungskraft für die 24-Stunden-Pflege eingestellt haben, dann sind Sie selbst nicht mehr so sehr in den Alltag des Pflegebedürftigen involviert. Kommt regelmäßig ein Pflegedienst ins Haus, hat dieser in der Regel auch Kontakt mit der Betreuungskraft. Nehmen Sie die Hinweise der Mitarbeiter des Pflegedienstes als wertvolle Information wahr. Denn aus Erfahrung können die Fachkräfte Ihnen sagen, ab wann selbst die 24-Stunden-Pflege nicht mehr ausreicht. Das kann der Fall sein, wenn durch fortschreitende Demenz der Pflegebedürftige zunehmend verwirrt und weglaufgefährdet ist oder herausforderndes und aggressives Verhalten zeigt und wenn sich der Gesundheitszustand drastisch verschlechtert.

Was kostet 24-Stunden Pflege

Natürlich wollen Sie vorab wissen, was genau eine 24-Stunden-Betreuung kostet. Aber wie so oft im Leben: Es kommt darauf an. Sehr grob gesagt können Sie mit rund 2.000 Euro im Monat rechnen. Allerdings gibt es spürbare Abweichungen von diesem Betrag. Das hängt davon ab, welche Fähigkeiten Sie von der Betreuungskraft erwarten. Beispielsweise kann ein Führerschein ein Kriterium sein. Oder Sie möchten, dass die Betreuungskraft eine bestimmte Ausbildung genossen hat und dass sie gut kochen kann? Auch die Deutschkenntnisse machen sich im Preis bemerkbar. Wenn Sie sich von einer Agentur einen Kostenvoranschlag erstellen lassen, dann geben Sie deshalb stets möglichst genau an, was Sie erwarten.

Übrigens: Einer 24-Stunden-Stunden-Betreuungskraft müssen Kost und Logis unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.
Sozialversicherungsbeiträge © Butch, stock.adobe.com
Für die 24-Stunden-Pflege müssen neben dem Lohn auch die Sozialleistungen einkalkuliert werden © Butch, stock.adobe.com

Was zahlt die Kasse?

Wenn der Pflegebedürftige in einen Pflegegrad eingestuft wurde übernimmt die Pflegekasse einen Teil der Kosten. Allerdings werden für 24-Stunden-Pflege keine Pflegesachleistungen bezahlt. Aber mit dem Pflegegeld, über den Anspruch auf Verhinderungspflege und auch einen Teil der Ansprüche für Kurzzeitpflege können die privaten Kosten geschmälert werden. In dieser Frage lohnt sich eine professionelle Beratung durch Experten beim Pflegestützpunkt oder bei der Pflegekasse. Dennoch schlägt der Eigenteil im Normalfall mit deutlich mehr als 1.000 Euro monatlich zu Buche.

Versicherung für 24-Stunden-Pflegekraft

Wenn Sie selbst als Arbeitgeber für eine 24-Stunden-Betreuungskraft auftreten, dann müssen Sie sich auch um die Versicherung kümmern. Das sind die Sozialabgaben für Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie die Beiträge für die Berufsgenossenschaft.

Sonstige Kosten

Internetzugang, Telefon und Fahrtkosten können zusätzlich auf Sie zukommen. Kalkulieren Sie diese deshalb direkt in Ihre Überlegungen mit ein.

Steuerlicher Aspekt

Die 24-Stunden-Pflege fällt unter „Haushaltsnahe Dienstleistung“, sofern Sie diese über eine Agentur buchen. Somit ist diese Leistung auch steuerlich relevant und absetzbar.

Die Frisur wird von der Pflegekraft gerichtet © Halfpoint, stock.adobe.com
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