Visapflicht beachten
Manchen kann das Ziel für den Lebensabend gar nicht weit genug weg sein. Sie wagen den Sprung übers Wasser und wandern in die USA, nach Thailand oder Afrika aus. Auf einer ehemaligen Rinderfarm in Namibia ist beispielsweise eine deutsche Oase entstanden, die zahlreiche Rentner anlockt.

Asien und Südamerika sind besonders für Rentner mit eher kleinem Einkommen interessant, da die Kaufkraft dort um ein Vielfaches höher liegt als in Deutschland. Die Thais haben inzwischen darauf reagiert und bieten ein Rentner-Visum an. Dieses gilt theoretisch für ein Jahr, doch die Regierung bietet Verlängerung-Möglichkeiten. Voraussetzung für dieses Visum ist allerdings, dass die Senioren ein Konto im Land eröffnen, auf das monatliche Rentenbezüge von mindestens 1500 Euro eingehen.

Auch in Südafrika hat man die Zeichen der Zeit erkannt und spezielle Aufenthaltsgenehmigungen im Angebot. Neben dem dauerhaften Visum gibt es auch ein temporäres Visum, das bis zu vier Jahre gültig ist. Für beide ist allerdings ein monatliches Einkommen von rund 2600 € erforderlich. Anders sieht es in den USA aus. Für dauerhafte Aufenthalte wird hier eine Greencard benötigt, die für Senioren nicht leicht zu bekommen ist. Bestimmte Länder erlauben es Rentnern nur unter bestimmten Bedingungen, dort einzuwenden. Dazu gehören beispielsweise Kanada, Neuseeland und Australien.

Einwanderung nur mit Greencard
Die Schweiz, vor allem das Gebiet um die oberitalienischen Seen, ist besonders bei vermögenden Rentnern sehr beliebt. Für Mieten oder Immobilien müssen SeniorInnen jedoch kräftig in die Tasche greifen. Mildes Klima und Komfort – da bleiben keine Wünsche offen. Außerdem spricht man deutsch. Für viele SeniorInnen spielt dies eine nicht unerhebliche Rolle. Wohl deshalb liegt auch Österreich auf Platz drei der Beliebtheitsskala deutscher Rentner. Etwa 22.000 Altersbezüge gehen an Deutsche in die benachbarte Alpen-Republik.
Am liebsten spanisch altern
Ganz vorne auf der Wunschliste der Altersdomizile liegt Spanien. Das Land ist für Männer und Frauen gleichermaßen attraktiv. Ansonsten sind die Präferenzen bei den Geschlechtern eher unterschiedlich. Frauen würden für die Ruhesitz-Migration eher Österreich, Italien oder die USA wählen, Männer eher Frankreich oder die Schweiz. Am deutlichsten wird der Unterschied bei Thailand. Rund 11 Prozent aller auswanderungswilligen Männer, aber nur 2,7 Prozent der Frauen können sich vorstellen, hier dauerhaft zu leben.

Aber auch Portugal, Kroatien und Ungarn sind bei deutschen Rentnern gefragt. Immer mehr Senioreneinrichtungen locken mit attraktiven Angeboten, in der Ruheständler auch im Pflegefall gut versorgt sind. Von der Hausgemeinschaft bis zum Betreuten Wohnen lassen sich auch im Ausland sämtliche Wohnformen für das Alter finden.
Über eines jedoch sollten sich auswanderungswillige Senioren klar sein: Es ist ein Unterschied, ob man dauerhaft im Ausland lebt oder dort nur seinen Urlaub verbringt. Bevor Sie endgültig alle Zelte hinter sich abbrechen, sollten Sie erst einmal einen Langzeiturlaub im Land ihrer Wahl machen. Bleiben Sie kritisch und fragen Sie sich, ob Ihnen Ihr Traumland auch außerhalb der Saison gefallen wird und wie Sie sich vor Ort fühlen werden, wenn der Reiz des Neuen vorbei ist.
Überhaupt kann es aus mancherlei Gründen sinnvoll sein, mit einem Bein immer noch in Deutschland zu bleiben und sich dort eine kleinere, billigere Wohnung zu nehmen. Solange sie Ihren Erstwohnsitz in Deutschland haben, ist es leichter, im Falle des Falles wieder zurückzukehren.


Auswandern: Krankheits- und Pflegefall
Niemand denkt gerne darüber nach, aber die Wahrscheinlichkeit, krank oder gar ein Pflegefall zu werden, ist im Alter nun mal… weiterlesen