
Betrug gegen ältere Menschen ist ein ernstes Problem, das leider immer mehr in unsere Gesellschaft Einzug hält. Betrüger nutzen dabei gezielt die Unerfahrenheit und Vertrauenswürdigkeit von Senioren aus, um sie zu hintergehen und ihnen Geld, Wertgegenstände oder sensible Daten zu stehlen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie die häufigsten Trickmethoden der Betrüger kennen. Wir stellen hier die häufigsten Betrugsmaschen vor und erklären, wie Sie sich und ihr Geld gut schützen können.
Der Enkeltrick: Vorsicht vor falschen Angehörige

Der sogenannte Enkeltrick ist ein besonders hinterhältiger Betrug, der auf die Ängste und Sorgen alter Menschen abzielt. Die Kriminellen rufen bevorzugt bei Senioren an, die allein leben. Sie geben sich als den Enkel, Verwandte oder nahe Freunde aus und täuschen eine finanzielle Notlage vor. Der Anrufer fordert die Person auf, sofort Geld zu überweisen oder auch persönlich zu übergeben. Häufig konfrontieren die Betrüger die Senioren mit persönlichen Informationen, wie beispielsweise den Vornamen des Enkels, um den Anruf glaubwürdig erscheinen zu lassen.
Die Schilderung der Notlage eines nahen Angehörigen löst in älteren Menschen eine Schockreaktion aus. Ohne über ihr Handeln nachzudenken, wollen sie dem Angehörigen aus der Notlage helfen. Dabei ist es keine Seltenheit, dass Senioren um ihre Lebensersparnisse gebracht werden oder selbst in eine existenzielle Notlage geraten.

Bestellbetrug bei Senioren
Beim Bestellbetrug bringt eine kriminelle Person ältere Menschen dazu, Waren oder Dienstleistungen zu bestellen und zu bezahlen, die aber nie zugestellt werden. Diese Betrugsmasche ist vor allem bei älteren Menschen erfolgreich, die sich nicht gut im Internet auskennen und sehr gutgläubig sind. Die Lockangebote sind aber nicht nur im Internet auf gefälschten Webseiten zu finden. Auch in Zeitungen ist die Werbung für gefälschte Produkte zu finden. Bezahlt werden soll in den meisten Fällen per Vorauszahlung oder Überweisung. Haben die Betrüger erstmal das Geld erhalten, sind sie nicht mehr erreichbar und die Opfer stehen ohne die bestellte und bezahlte Ware da.

Vorsicht Abo-Falle
Unter einer Abo-Falle versteht man eine unseriöse Geschäftspraktik im Internet. Dabei erscheint ein vermeintliches Angebot auf den ersten Blick kostenlos. Tatsächlich handelt es sich aber um ein Abo, bei dem regelmäßig Kosten anfallen. Oft werden dazu die Internetseiten von seriösen Anbietern kopiert. Deshalb erinnern sich viele Opfer nicht an die Informationen, dass es sich um ein Test-Abo handelt, das automatisch in ein Bezahl-Abo umgewandelt wird. Vor allem Senioren, die sich nicht sicher im Internet bewegen, tappen häufig in die Abo-Falle. Wer es nicht rechtzeitig bemerkt und eine Kündigung ausspricht, bekommt monatlich Geld von seinem Konto abgebucht.
Datenklau kostet Geld und Nerven
Unter Datenklau versteht man den Diebstahl und unbefugten Zugriff auf sensible persönliche Daten. Dazu zählen u.a.
- Passwörter
- Kreditkartennummern
- Kontodaten
- Gesundheitsdaten
Bekommen Kriminelle Zugang zu diesen Daten, können sie großen Schaden anrichten. Die Betrüger nehmen Ihre Identität an und tätigen in Ihrem Namen Geschäfte. Zum Beispiel bestellen sie bei Versandhäusern auf Rechnung und lassen die Ware an eine andere Adresse liefern. Sie selbst bemerken den Betrug erst, wenn der Versandhandel Forderungen an Sie stellt. Die Polizei verzeichnet auch einen Anstieg von betrügerisch abgeschlossenen Internet-, Handy- oder Festnetzverträgen.
Aber wie kommen die Betrüger an meine Daten? Vielleicht haben Sie schon einmal das Wort „Phishing“ gehört. Dabei handelt es sich um eine Fälschung von emails oder Webseiten, die dem Zweck dienen, Ihre Daten „abzufischen“. Dabei gehen die Verbrecher sehr professionell vor. So erkennen Sie betrügerische Emails:
- Sie werden aufgefordert, z.B. Ihre Bankdaten einzugeben.
- Es wird direkt nach Geheimnummern oder Passwörtern gefragt.
- Es besteht meist dringender Handlungsbedarf und die Sperrung Ihres Kontos wird angedroht, falls Sie der Aufforderung nicht folgen.
- Sprachliche Ungenauigkeiten und Rechtschreibfehler.
Senioren im Visier von Taschendieben
Es passiert häufig in belebten Zonen wie zum Beispiel dem Supermarktparkplatz: Sie sind mit dem Einräumen Ihrer Einkäufe ins Auto beschäftigt und werden plötzlich von einer sehr freundlichen Dame angesprochen, ob Sie ihr Geld wechseln können. Und natürlich helfen Sie gerne und freuen sich sogar über den netten Kontakt. Meist erst zu Hause bemerken dann die Opfer, dass ihr Portemonnaie fehlt. Aber wie kann das sein? Während Sie sich nett mit der Dame unterhalten und abgelenkt waren, hat eine dritte Person den Geldbeutel entwendet. Mit Taschendiebstahl müssen Sie aber auch an der Haustüre rechnen. Wenn fremde Personen ein Problem vortäuschen und Einlass in Ihre Wohnung erbitten, sollten Sie sofort an eine Betrugsmasche denken.

5 Schutzmechanismen gegen Betrugsmaschen
- Skeptisch sein
Bei unerwarteten Anrufen oder Angeboten sollten Sie immer skeptisch sein. Ganz besonders, wenn Sie eine fremde Person auffordert, sensible Informationen preiszugeben oder Geld zu überweisen. Lassen Sie zudem niemals fremde Personen in Ihre Wohnung. - Beraten lassen
Lassen Sie sich sicherheitshalber von Freunden oder Familie beraten, wenn Ihnen ein Angebot unseriös vorkommt. - Nicht unter Druck setzen lassen
- Sagen Sie sofort „Stop“, wenn eine Person Druck ausübt, um an Geld zu kommen. Unterschreiben oder kaufen Sie niemals etwas an der Haustüre.
- Sichere Bezahlmethoden verwenden
- Achten Sie darauf, dass Ihre Bankdaten und Zugangsdaten für das Online-Banking gut geschützt sind. Überweisen Sie niemals einen Beitrag an eine fremde Person.
- Polizei und Bank informieren
- Haben Sie den Verdacht, Opfer eines Betrugs zu sein? Informieren Sie sofort die Polizei und Ihre Bank, damit kein größerer Schaden entsteht.
Fazit: Pfiffige Senioren trotzen Betrugsmaschen
Betrug kann jeden treffen. Betrüger suchen sich aber häufig ältere Menschen aus und versuchen Sie mit einer geschickten Gesprächstaktik von einem unseriösen Angebot zu überzeugen. Vor allem im Internet, am Telefon und an der Haustüre sind Senioren das Ziel von Kriminellen. Dabei treten die Täter sehr professionell auf. Sie sind gut gekleidet, wirken vertrauenserweckend und sind meist höflich. Senioren können sich aber wehren, indem sie auf die Betrugsmaschen vorbereitet und grundsätzlich erstmal skeptisch sind. Wer weiß, worauf er achten muss, und zudem seine Lebenserfahrung einsetzt, ist besser vor Betrug geschützt.

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