Stützhilfen und Griffe im Badezimmer
Rund 250.000 Menschen verletzen sich jedes Jahr in Deutschland bei einem Unfall im Badezimmer. Die Verletzungen reichen von vergleichsweise harmlosen blauen Flecken und Prellungen bis zu komplizierten Frakturen, die vor allem bei älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen häufig mit langwierigen Behandlungen einhergehen oder bleibende Schäden hinterlassen. Schlimme Unfälle passieren im Bad sogar besonders häufig, weil Kondenswasser den Boden rutschig macht, die Lichtverhältnisse in vielen Badezimmern schlecht sind und viele Menschen – auch junge – nach dem Duschen oder Aufstehen aus einem heißen Bad kurz Kreislaufprobleme und Gleichgewichtsstörungen haben.
Um das Unfallrisiko zu reduzieren, sind neben guter Sicht und einem rutschhemmenden Bodenbelag – etwa speziellen Fliesen oder nicht rutschenden Teppichen – auch Stützhilfen und Haltegriffe wichtig. Diese können beim Waschbecken, am WC, in der Dusche oder an der Wand neben der Badewanne angebracht werden und sollten so stabil sein, dass Sie sich daran problemlos hochziehen oder festhalten können.
Zudem sind Halte- und Stützgriffe unverzichtbar, um das Badezimmer rollstuhlgerecht umzubauen und Barrieren zu reduzieren. Nicht nur Menschen mit dauerhaft eingeschränkter Mobilität profitieren von den zusätzlichen Griffmöglichkeiten, die die Sicherheit erhöhen und in Wanne oder Dusche für mehr Selbstbestimmung sorgen, sondern auch Kinder, Erwachsene mit geringer Körpergröße und alle Menschen mit orthopädischen Beschwerden, z. B. akuten Rückenschmerzen oder schmerzenden Kniegelenken.
Griffe und Stützen sind sowohl in klassischem Edelstahl erhältlich als auch aus anderen Metallen oder stabilem Kunststoff. So haben Sie die Möglichkeit, die Optik passend zur restlichen Einrichtung Ihres Bades zu wählen und die Sicherheit zu erhöhen, ohne Stil und Ästhetik zu beeinträchtigen.
Stützgriffe für das WC
Die einschlägige Baunorm DIN 18040-2 empfiehlt einen Stützklappgriff am WC, der heruntergeklappt 15 cm über den Rand des WCs herausragen soll und 28 cm über dem WC-Sitz angebracht wird. Der Griff sollte eine leicht zu reinigende und desinfizierende Oberfläche aufweisen und sich leicht herunter- und hochklappen lassen. Einige Hersteller bieten auch Modelle an, die z. B. einen Knopf zur Bedienung der Toilettenspülung bieten oder mit einem Rufknopf ausgestattet sind.
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Haltegriffe für die Badewanne
Ein Griff an der Wanne erhöht die Sicherheit beim Ein- und Aussteigen enorm. Daher sind Haltegriffe in vielen Badezimmern (z. B. in Hotels) zu finden, auch wenn diese nicht explizit behindertengerecht oder barrierefrei sind. Meistens wird der Griff an der Wand angebracht, es gibt jedoch auch Modelle, die am Wannenrand montiert werden können. Um das Ausrutschen in der nassen oder gefüllten Wanne zu verhindern, können Sie zudem eine rutschfeste Gummimatte verwenden.
Haltegriffe für die Dusche
Was für die Wanne gilt, lässt sich auch auf die Dusche übertragen. Das gilt auch für bodengleiche und damit barrierefreie Duschen und auch dann, wenn rutschhemmende Fliesen oder ein entsprechend ausgeführte Duschtasse eingebaut ist. Ein Haltegriff in einer angenehmen Höhe an der Wand erhöht die Sicherheit beim Duschen enorm und ist zudem schnell montiert.
Halte- und Stützgriffe richtig montieren
Auf dem Markt sind sowohl Griffe und Stützelemente mit Saugnäpfen als auch für die dauerhafte Montage mit Schrauben oder Kleber erhältlich. Saugnäpfe bieten den großen Vorteil, dass Sie diese auch ohne Zustimmung des Vermieters jederzeit einsetzen und ohne bleibende Spuren an den Fliesen oder Wänden wieder entfernen können. Allerdings haften die Saugnäpfe nur auf glatten Oberflächen (z. B. glasierten Fliesen und Duschwänden ohne Reliefmuster, Badewannenrand etc.) und sind im Vergleich zu verschraubten oder verklebten Modellen weniger stabil. Werden sie mit „vollem Körpereinsatz“ benutzt, etwa indem sich jemand mit seinem ganzen Gewicht beim Stolpern daran festhält, können sich die Saugnäpfe lösen; diese Variante bietet also keinen hundertprozentigen Schutz.
Wenn Sie kein Risiko eingehen wollen, sollten Sie Haltegriffe dauerhaft installieren und Ausführungen wählen, die verschraubt werden. Diese sind in der Regel deutlich stabiler und belastbarer als Modelle zum Kleben. Allerdings sollten Sie in einer Mietwohnung vorher die Erlaubnis des Vermieters einholen, denn diese Griffe lassen sich später nicht mehr ohne weiteres entfernen bzw. hinterlassen sichtbare Spuren am Fliesenspiegel.
Bohrungen sollten Sie nach Möglichkeit nicht auf den Fliesen, sondern in den Fugen dazwischen vornehmen. So erleichtern Sie sich die Arbeit enorm und können – je nach Fugernbreite – sogar die Beschädigung der Fliesen komplett vermeiden. Prüfen Sie außerdem vor dem Einsatz der Bohrmaschine unbedingt, ob die gewünschten Positionen für die Schrauben sicher sind und dort keine Strom- oder Wasserleitungen verlaufen.
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