Barrierefreies Bad: die 11 besten Tipps
Ob Sie direkt beim Neubau ein barrierefreies Badezimmer einbauen lassen oder im Rahmen eines Umbaus im Bestand Ihr Badezimmer barrierefrei(er) umgestalten wollen: Die folgenden 11 Tipps geben Ihnen einen ersten schnellen Überblick darüber, worauf Sie bei einem barrierefreien Bad achten sollten. Zu vielen dieser Kurztipps haben wir für Sie ausführliche Artikel mit allen wichtigen Informationen zum jeweiligen Thema zusammengestellt.
- 1. Erst planen, dann (um)bauen
Wie auch immer Sie das Projekt „Barrierefreies Bad“ angehen und welche konkreten Maßnahmen Sie umsetzen wollen: Ohne einen genauen, gut durchdachten Plan sollten Sie nicht anfangen. Wenn Sie selber keine Erfahrungen mit Bauprojekten haben, wenden Sie sich an einen Experten, etwa einen Architekten oder Handwerker. Die planen und entwickeln heute oft mit dem Computer, so dass Sie im besten Fall Ihr neues Badezimmer schon vorher in 3D auf dem Bildschirm ansehen und einschätzen können. So ersparen Sie sich unangenehme Überraschungen und können ohne Probleme verschiede Optionen am Monitor ausprobieren.
- 2. Ausreichend Platz im Bad schaffen
Ein barrierefreies Bad bietet genügend Platz, um sich nötigenfalls auch mit Mobilitätshilfsmitteln wie einem Rollator, Rollstuhl oder Krücken problemlos darin bewegen zu können. In der DIN 18040-2, die zwischen „barrierefreien“ und „rollstuhlgerechten“ Bädern unterscheidet, finden Sie konkrete Vorgaben zu den Mindestabständen und Größen. Die Waschmaschine, ausladende Schränke oder andere nicht zwingend im Bad erforderliche Geräte und Möbelstücke sollten Sie möglichst in anderen Räumen unterbringen.
- 3. Unfallgefahr reduzieren
Ungefähr alle zwei Minuten verletzt sich in Deutschland jemand im Haushalt, und viele dieser Unfälle passieren im Badezimmer. In der Regel sind feuchte und rutschige Oberflächen sowie Stolperfallen die Ursachen für mehr oder weniger schwere Verletzungen, daher sollten Sie bei der Badplanung immer auch die Unfallgefahr bewerten. Nutzen Sie Teppiche mit einer gummierten Rückseite oder verlegen Sie rutschhemmende Fliesen – damit vermeiden Sie Stolperkanten, die insbesondere bei dickeren Teppichen (z. B. dem klassischen Wannenvorleger) entstehen können.
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- 4. Barrierefreie Dusche
Wenn möglich, sollten Sie die Dusche schwellen- und damit barrierefrei gestalten. Hierzu können Sie entweder eine bodengleiche Duschtasse einbauen oder den Duschbereich mit (rutschfesten) Fliesen auslegen. Allerdings ist es ratsam, im Vorfeld durch einen Fachmann prüfen zu lassen, ob ein ausreichendes Gefälle zum Ablauf ohne technische Zusatzeinrichtungen erreicht werden kann oder der Einbau einer Bodenablaufpumpe erforderlich ist. Zusätzlich empfehlen sich für eine barrierefreie Dusche Haltegriffe und ggf. ein klappbarer Duschsitz.
- 5. Badewanne barrierefrei umgestalten
Um eine Badewanne barrierefreier umzugestalten, gibt es eine Vielzahl von Optionen: Sie können die Badewanne aus- und stattdessen eine bodengleiche Dusche einbauen lassen. Oder Sie lassen nachträglich in Ihre alte Badewanne durch einen Fachbetrieb eine Wannentür einbauen, die den Ein- und Ausstieg deutlich erleichtert. Diese Lösung ist allerdings „nur“ barrierearm und nicht barrierefrei, weil auch mit der Badewannentür ein erhöhter Einstieg bleibt, den Sie jedes Mal überwinden müssen. Alternativ stehen zahlreiche Hilfsmittel wie Wannenlifte oder Wanneneintritte zur Verfügung, mit denen Sie zusätzliche Sicherheit und Komfort genießen, ohne dass Baumaßnahmen im Badezimmer erforderlich sind.
- 6. Barrierefreies WC
Um beim Toilettengang das Hinsetzen und Aufstehen zu erleichtern, sollte sich der Sitz in der richtigen Höhe befinden. Mit einem höhenverstellbaren WC können Sie auf Knopfdruck die gewünschte Sitzhöhe einstellen, was besonders praktisch ist, wenn mehrere unterschiedlich große Personen die Toilette nutzen. Alternativ kann das WC auch höher an der Wand montiert und die Nutzung ggf. durch ein- oder beidseitig angebrachte klappbare Halte- und Stützgriffe sicherer und einfacher gemacht werden.
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- 7. Halte- und Stützgriffe
Wir haben bei einigen Tipps schon auf Stützhilfen und Griffe im Badezimmer hingewiesen, denn diese sorgen sowohl an Dusche oder Dusche wie auch am Waschbecken für zusätzliche Sicherheit. Achten Sie auf eine ausreichende Tragfähigkeit und stellen Sie sicher, dass die Halte- und Stützgriffe stabil verschraubt werden.
- 8. Beleuchtung
Ausreichend helles Licht erhöht die Sicherheit im Badezimmer enorm und hilft dabei, Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Optimal ist eine blendfreie, indirekte Beleuchtung mit genug Helligkeit, am besten mit moderner LED-Technologie.
- 9. Armaturen
Klassische Wasserhähne, getrennt für kaltes und warmes Wasser, vermitteln vielleicht einen gewissen Retrocharme, doch im Sinne einer möglichst barrierefreien Badeinrichtung sind Einhebelmischer deutlich besser. Die gibt es auch in berührungslosen Ausführungen, die nicht nur hygienischer, sondern auch viel komfortabler sind. Empfehlenswert ist zudem ein Brauseschlauch am Waschbecken, der es ermöglicht, sich auch dort ohne Verrenkungen die Haare zu waschen (oder waschen zu lassen).
- 10. Bewegungsmelder
In Kombination mit blendfreier, indirekter Beleuchtung sorgen Bewegungsmelder für mehr Sicherheit im Bad, insbesondere in der Dämmerung und bei Nacht. Und weil herkömmliche Lichtschalter auch unter hygienischen Aspekten nicht ideal sind, sollten Sie bei einem Badumbau gleich ein kleines Budget für einen bis zwei Bewegungsmelder einplanen.
- 11. Fördermittel
Baumaßnahmen im Bad sind oft sehr kostspielig. Darum sollten Sie sich vorab darüber informieren, ob und welche Fördermittel und anderweitige finanzielle Unterstützung Sie erhalten können. Denkbar sind etwa die Förderungen der Kranken- und Pflegekasse, der Berufsgenossenschaft oder der Rentenversicherung. Zudem gibt es auch Finanzmittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW. Alle aktuellen Fördermöglichkeiten (Stand 11-2020) haben wir Ihnen in einem ausführlichen Hintergrundartikel zusammengestellt.
Wichtig: In der Regel müssen Sie die Anträge auf Förderung oder Zuschüsse schon vor Beginn der Maßnahmen einreichen und bewilligen lassen. Prüfen Sie daher immer zunächst, ob die entsprechende Förderung in Frage kommt, bevor Sie konkrete und kostenpflichtige Maßnahmen einleiten.
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