Worauf muss ich als älterer Mensch achten, wenn ich zu Fuß unterwegs bin?
Zu Fuß gehen ist die natürlichste Mobilitätsform des Menschen und darüber hinaus auch die kostengünstigste. Doch als FußgängerIn sind Sie ungeschützt und deswegen besonders verletzlich. Nicht immer sind bei Unfällen mit Fußgängern Fahrzeuge beteiligt.
Vor allem älteren Menschen auf dem Gehweg passieren viele Unfälle, in die keine anderen Verkehrsteilnehmer involviert sind. Diese so genannten „Alleinunfälle“ kommen etwa acht Mal häufiger vor als Fußgängerunfälle auf der Straße mit Fahrzeugbeteiligung. Gründe dafür sind u.a.:
- nicht geräumter, vereister oder schneebedeckter Gehweg
- nasser Sand oder Kies oder feuchtes Laub auf dem Gehweg
- zu hohe Randsteine
- Alkoholeinfluss
- Kreislaufprobleme bzw. Schwindelgefühle
- Koordinationsschwierigkeiten mit dem Rollator
In diesen Situationen ist besondere Vorsicht angebracht! Aber Sie können noch mehr tun, um Ihre Sicherheit als FußgängerIn zu erhöhen:
- Kleidung
Möglicherweise gehören Sie zu den Menschen, die gerne gedeckte oder gar schwarze Kleidung tragen. Natürlich ist das eine Frage des persönlichen Geschmacks. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Sie im Straßenverkehr besser wahrgenommen werden, wenn Sie helle oder kräftige Farben wählen. Das gilt besonders bei Dunkelheit und an trüben, grauen Tagen. Es gibt inzwischen auch reflektierende Schuhe und Accessoires für die Kleidung, mit denen Sie Ihre Sicherheit erhöhen können.Elegante Schuhe sind schick – keine Frage. Aber bei schlechten Witterungsverhältnissen sollten vor allem ältere Menschen die bequeme und sichere Variante wählen. Achten Sie vor allem auf gutes Profil und feste Halt. Inzwischen gibt es genügend trittsichere Schuhe, die obendrein auch noch hübsch aussehen. Bei Eis und Schnee sollten Sie zusätzlich Fersen-Spikes über Ihre Schuhe ziehen, die im Fachhandel erhältlich sind. - Kommunizieren Sie
Die folgende Situation kommt leider immer häufiger vor: Sie überqueren bei Grün eine Straße. Ein Autofahrer möchte abbiegen und muss warten, bis Sie auf der anderen Straßenseite angekommen sind. Das dauert ihm zu lange und er drängelt. Lassen Sie sich nicht irritieren. Überqueren Sie zügig, aber nicht hastig die Straße, auch dann, wenn die Ampel schon wieder auf Rot umschlägt. Nehmen Sie Blickkontakt mit dem Fahrer auf und halten Sie ihn notfalls mit dem ausgestreckten Arm auf Abstand. - Gehwege nutzen
Häufig sieht man ältere Menschen, die mit ihrem Rollator munter auf dem Radweg oder sogar auf der Fahrbahn spazieren, anstatt den Gehweg zu benutzen. Vielen ist nicht bewusst, wie gefährlich das ist, auch wenn es sich um ruhige Seitenstraßen handeln sollte. Ist ein Gehweg vorhanden, müssen Sie ihn laut Straßenverkehrsordnung sogar benutzen. - Vorsicht beim Überqueren der Straße
Wer eine Straße überquert, muss dies zügig und auf dem kürzesten Weg tun. In der Praxis sieht man jedoch häufig etwas Anderes: Da wird die Fahrbahn diagonal gequert, was den Weg erheblich verlängert. Wenn es Ampeln oder Zebrastreifen gibt, sollten Sie die Fahrbahn an diesen Stellen überqueren. Es ist schwer verständlich, warum gerade ältere Menschen die vorhandenen Fußgängerüberwege ignorieren und es bevorzugen, ein paar Meter weiter unter Einsatz ihres Lebens über die Straße zu gehen. An diesen Stellen ist die Unfallgefahr besonders hoch. - Straßenbahnen
In Großstädten lauern auf Fußgänger weit mehr Gefahren als in kleineren Städten und auf dem Land. Denn hier gibt es nicht nur jede Menge Autos, sondern auch noch Straßenbahnen. Das Überqueren der Gleise endet in den meisten Fällen tödlich, wenn eine Trambahn nicht rechtzeitig bremsen kann. Da die Straßenbahn auf breiten Hauptstraßen verkehrt, sind viele ältere FußgängerInnen überfordert. Sie haben nämlich beim Überqueren der Straße erst auf den Autoverkehr und zusätzlich noch auf die Trambahn zu achten. Häufig sehen SeniorInnen aber nicht mehr so gut und können die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge nicht richtig abschätzen. Durch parkende Autos am Straßenrand kann die Sicht auf den Verkehr zudem stark eingeschränkt sein. An solchen gefährlichen Übergängen sollten Sie unbedingt bis zur nächsten Ampel gehen, auch wenn sich der Weg dadurch deutlich verlängert.
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