Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel

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Deutschland gehört zu den Ländern, deren öffentlicher Nahverkehr hervorragend ausgebaut ist. Und er ist unersetzlich geworden. Kaum vorstellbar, wie es vor allem in den Großstädten aussähe, wenn alle Fahrgäste plötzlich auf das eigene Auto umsteigen würden. Das Chaos wäre vorprogrammiert. Schon jetzt sind kilometerlange Staus und Parkplatzprobleme während der Hauptverkehrszeiten unvermeidlich.

Pro und Contra: Öffentliche Verkehrsmittel © wogi, fotolia.com
Pro und Contra © wogi, fotolia.com

Früher war der ÖPNV eine Art Stiefkind im Bereich der Mobilität. Seine Zielgruppe bestand aus Menschen, die sich kein Auto leisten konnten oder die den Führerschein noch nicht bzw. nicht mehr besaßen. Dementsprechend mager fiel das Angebot des ÖPNV aus. Das änderte sich dank grüner Politik, die auf Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit setzte. Im Vergleich zum Öffentlichen Personennahverkehr verursacht der so genannte motorisierte Individualverkehr (Autos, Motorräder usw.) mehr Schadstoffe, mehr Lärm und mehr Eingriffe in die Landschaft, da für den Bau von Straßen mehr Fläche benötigt wird.

Vorteil: Kostenpunkt

Wie alles im Leben, hat auch Mobilität ihren Preis. Zwar gibt es Zukunftsmodelle, die für einen kostenlosen ÖPNV plädieren, doch es sieht derzeit nicht danach aus, als ob sich dieser Plan in absehbarer Zukunft flächendeckend durchsetzen würde. Viele überzeugte AutofahrerInnen behaupten, dass sie mit dem Pkw billiger unterwegs sind als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei begehen sie häufig den Fehler, nur die Spritkosten zu berechnen. Experten geben zu bedenken, dass auch der Wertverlust des Autos sowie Kosten für Versicherung, Steuern, Wartung und Reparaturen mit einkalkuliert werden müssen. So gesehen, kostet ein Kleinwagen monatlich um die 300 Euro. Bei einem Fahrzeug der oberen Mittelklasse kommen sogar mindestens 800 Euro monatlich auf den Autofahrer zu, wenn er etwa 20.000 Kilometer jährlich zurücklegt. Die Fahrkarte ist da deutlich billiger.

Vor allem für Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit stark beeinträchtigt sind, ist der ÖPNV sehr viel günstiger als das eigene Auto. Schwerbehinderte haben nämlich Anspruch auf kostenlose Beförderung. Voraussetzung ist allerdings, das im Schwerbehindertenausweis eines der folgenden Merkzeichen aufgeführt ist:

  • G (Gehbehindert)
  • aG (außergewöhnlich gehbehindert)
  • H (Hilflos)
  • Gl (Gehörlos)
  • Bl (Blind)

Wer darüber hinaus das Merkzeichen B vorweisen kann, darf auch eine Begleitperson umsonst mitnehmen.

Öffentlicher Verkehr oder Auto © L. Klauser, fotolia.com
Öffentlicher Verkehr oder Auto © L. Klauser, fotolia.com

Vorteil: Zeit

Auch die Zeit, die man für die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln veranschlagen muss, wird häufig falsch eingeschätzt. Trotz Verspätungen und Wartezeiten kommt man mit Bus und Bahn häufig schneller ans Ziel als mit dem eigenen Auto. Denn damit steht man häufig im Stau. Während der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es möglich, ein Buch oder die Zeitung zu lesen, E-Mails zu schreiben oder mit dem Laptop zu arbeiten. Die Zeit ist also sinnvoll genutzt. Natürlich kann man auch abschalten, aus dem Fenster sehen und sich in meditative Entspannung versetzen. Im Auto ist das alles nicht möglich.

Vorteil: Sicherheit

Unfälle mit öffentlichen Verkehrsmitteln erregen großes Aufsehen. Dennoch ist die Fahrt mit Bus und Bahn sehr viel sicherer als mit dem eigenen Pkw. Sie müssen sich nicht überlegen, ob und wieviel Sie trinken dürfen, ohne dass Ihre Fahrtüchtigkeit darunter leidet. Und wenn Sie nach einem Ausflug oder einer Feier todmüde nach Hause fahren, müssen Sie nicht Ihre letzte Kraft zusammenraffen, um konzentriert durch die Nacht zu kutschieren. Wenn Sie öffentlich fahren, kommen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit heil zu Hause an.

Park and Ride

Für manche ist das autofreie Leben eine echte Option. In der Praxis hat sich jedoch eine gesunde Mischung zwischen Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln bewährt. Auch die Verkehrsplanung hat dies längst erkannt und mit „Park+Ride“ (P+R) ein System des „gebrochenen“ Verkehrs geschaffen. Dieses Angebot richtet sich vor allem an Verkehrsteilnehmer im Einzugsgebiet der Großstädte. Die AutofahrerInnen fahren mit ihrem Pkw zur Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels, stellen ihr Fahrzeug auf dem P+R-Parkplatz ab und setzen die Fahrt mit dem ÖPNV fort. Das entlastet den innerstädtischen Verkehr enorm.

Seit Einführung des P+R-Systems ist die Nachfrage enorm gestiegen, so dass viele P+R-Anlagen inzwischen ausgebaut werden müssen. Nicht nur Berufspendler profitieren von diesem Angebot, sondern auch Leute, die zum Einkaufen in die Stadt fahren oder dort Kultur und Freizeit genießen wollen. Auch Ortsfremde, denen der Großstadtverkehr zu viel Stress bereitet, wissen P+R zu schätzen.

Fazit

Auto oder ÖPNV? Beide haben ihre Vor- und Nachteile und es lohnt sich, diese im Einzelfall gegeneinander abzuwägen. Die Kombination aus eigenem Pkw und ÖPNV ist eine sinnvolle Alternative, vor allem im ländlichen Raum, dessen öffentlicher Nahverkehr schlecht ausgebaut ist. Die Fahrt von der eigenen Haustür bis zur nächsten Haltestelle legt man bequem im eigenen Auto zurück und kommt dennoch in den Genuss der Vorteile, die öffentliche Verkehrsmittel bieten:

  • Sie kommen stressfreier an Ihr Ziel, weil Sie sich nicht selbst im Nahkampf mit anderen Verkehrsteilnehmern erproben müssen.
  • Vor allem auf längeren Fahrten können Sie die Zeit sinnvoll nutzen, indem Sie zum Beispiel ein schönes Buch lesen.
  • Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schont nicht nur Ihre Nerven, sondern auch die Umwelt.
  • Öffentliche Verkehrsmittel sind sicher und häufig sogar…
  • … billiger und schneller als das eigene Auto
Tipp: Gerade ältere Menschen sollten den sozialen Aspekt öffentlicher Verkehrsmittel nicht unterschätzen. Nutzen Sie in Bus, Bahn, Tram usw. die Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen. Ergreifen Sie die Initiative: Lächeln Sie andere an und beginnen Sie ein Gespräch.

Weitere Informationen: Link zum Verkehrsclub Deutschland

Moderner Zug im Bahnhof © pure-life-pictures, fotolia.com
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