Fernbusse sind eine günstige Alternative zur Bahn. Seit der Liberalisierung des Fernbusverkehrs 2013 machen sich immer mehr Anbieter Konkurrenz. Der Markt boomt und das Streckennetz wird ständig erweitert. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2016 voraussichtlich 25 Millionen Menschen mit dem Fernbus fahren. Eine rasante Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Branche drei Jahre zuvor bei Null anfangen musste. Für viele ist die Reise mit dem Fernbus nicht nur eine billige Alternative zum ICE, sondern auch zum Regionalzug. Das bekommt die Bahn deutlich zu spüren. Fahrkarten für Fernbusse erhalten Kunden zwar erst, wenn ihr Ziel mindestens fünfzig Kilometer vom Start entfernt liegt. Doch die günstigen Preise verleiten manchen findigen Fahrgast dazu, eine Karte für ein weiter entferntes Ziel zu lösen und unterwegs am Wunschziel auszusteigen.

Die Fahrt mit dem Fernbus schont nicht nur den Geldbeutel. Auch wenn die Lokführer streiken, weichen viele Fahrgäste gern auf den Fernbus aus. Die Fahrt dauert allerdings länger als mit dem Zug. Wen das nicht stört, der kann es sich an Bord bequem machen. Zur Grundausstattung gehört eine Klimaanlage und ein WC. Die Buchung erfolgt am einfachsten über das Internet. Aber auch Reisebüros können Ihnen behilflich sein. Für welchen Anbieter Sie sich entscheiden, hängt natürlich von Ihrem Wunschziel ab. Denn die Busunternehmen fahren nicht alle dieselben Orte an. Manche von ihnen fahren sogar ins Ausland. So umfasst das Streckennetz von Berlin Linienbus, der übrigens von der Bahn betrieben wird, inzwischen mehr als 250 Ziele in Deutschland und Europa. Auch die Post hat sich mit Postbus in den Wettbewerb der Fernbusdienstleister eingebracht.

Hart umkämpfter Markt
Der Fernbus-Markt ist hart umkämpft. Viele Anbieter bleiben dabei auf der Strecke. Das bekam auch das Pionier-Unternehmen DeinBus zu spüren. Das von Studenten gegründete Unternehmen sorgte 2011 für Aufsehen, als ein Gerichtsurteil die Unterlassungsklage der Bahn abwies. DeinBus bot seine Dienste bereits seit 2009 im Internet an. Mit dem Urteil wurde das Tor für die Liberalisierung des Marktes weit geöffnet. Doch 2014 musste DeinBus Insolvenz anmelden. Mit den Billigangeboten der anderen Anbieter konnte das Start-Up nicht mithalten. Aber die Pioniere hatten Glück im Unglück. Ein Investor rettete den Betrieb, der daraufhin einen fulminanten Neustart hinlegte. Um sich auf dem Markt behaupten zu können, fanden die Unternehmer eine Nische. Ihre Zielgruppe sind in erster Linie Studenten und ältere Menschen. Letztere schätzen den aufmerksamen, freundlichen Service. Während die Fahrer sich um das Gepäck kümmern, können sich die SeniorInnen schon mal in die komfortablen Sitze fallen lassen. Darüber hinaus setzt DeinBus auf regionale Verdichtung und bedient Strecken in Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und NRW.