Mobilitätstypen und Mobilitätsverhalten
Aufgrund des demographischen Wandels richten Verkehrsplaner ihr Augenmerk verstärkt auf das Mobilitätsverhalten der älteren Bevölkerung. Für sie ist es wichtig zu wissen, welche Verkehrsmittel ein Mensch benutzt und warum er dies tut. Auffallend ist, dass sich mit steigendem Alter das Verkehrsverhalten ändert. Ab etwa 75 Jahren werden die zurückgelegten Wege kürzer und seltener. Viele Senioren sind dann nicht mehr unterwegs, weil es ihnen Spaß macht, sondern weil sie notwendige Dinge erledigen müssen.
Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) hat das Mobilitätsverhalten von Senioren eingehend unter die Lupe genommen und diese in vier verschiedene Typen eingeteilt:
- Die „Pkw-Fixierten“.
Sie lieben ihr Auto und halten nicht viel von öffentlichen Verkehrsmitteln, Radfahren oder Zufußgehen. Um ihre Gesundheit ist es meistens nicht so gut bestellt. Pkw-fixierte Senioren leben meist am Stadtrand. Für sie ist das Auto das Synonym für Unabhängigkeit schlechthin. Da dieser Typus hinsichtlich der Verkehrsmittel wenig flexibel ist, haben sie im Alter die meisten Einschränkungen zu befürchten – wenn sie nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen. Für sie wäre ein Umzug in Zentrumsnähe ratsam.
- Die ÖV-Zwangsnutzer“.
Sie besitzen häufig kein Auto und oft nicht einmal einen Führerschein. Sie sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, kennen sich bestens mit ihnen aus und nutzen diese auch selbstverständlich. Sie gehen gerne mal zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad. Deshalb sind sie meist wesentlich gesünder als die Pkw-Fixierten. Zu dieser Gruppe zählen besonders viele Frauen.
- Die „Jungen wohlhabenden Mobilen“.
Diese jung gebliebenen Senioren sind ständig auf Achse und das vorzugsweise mit dem Auto. Für kurze Wege steigen sie auch schon mal aufs Rad. Das sollte dann allerdings möglichst hochwertig und technisch auf dem neuesten Stand sein.
- Bleiben noch die „Selbstbestimmt Mobilen“.
Sie leben gesundheitsbewusst und stellen keine großen Ansprüche an die Mobilität. Sie nehmen alles wie es kommt. Je nach Bedarf gehen sie zu Fuß, fahren mit dem Rad, nutzen gern und häufig das Auto, wissen aber auch die öffentlichen Verkehrsmitteln zu schätzen. Diese Senioren sind flexible und recht zufriedene Zeitgenossen.
Mobilitätsbarrieren
Mobilitätsbarrieren im Verkehr und Altag Wenn ältere Menschen immer seltener das Haus verlassen, sind häufig Mobilitätsbarrieren daran schuld. Diese können… weiterlesen