Treppenraupe

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Treppenraupe als Alternative zum Treppenlift

Eine Alternative zum klassischen Treppenlift stellt die sogenannte Treppenraupe dar. Die Treppenraupe, von einigen Herstellern auch als Treppenkuli angeboten, ist ein mobiles Zusatzgerät für Rollstühle und zudem als notwendiges Hilfsmittel nach § 182 b RVO anerkannt. Die Treppenraupe wird elektrisch mit einer Batterie betrieben; die notwendige Energie erhält das Gerät von den integrierten Akkus. Gemeinsam ist allen Modellen, dass sie einen Rollstuhl erfordern. Einige Ausführungen erfordern außerdem jedes Mal eine nicht mobilitätseingeschränkte Bedienperson zur Bedienung, während andere auch autark bedient werden können.

Treppenraupe: Eigenschaften und Bedienung
Treppenraupe: Eigenschaften und Bedienung

Wie funktioniert eine Treppenraupe?

Treppenraupen arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Panzer oder ein Raupenfahrzeug: Der elektrische Motor treibt stabile Raupenbänder aus Gummi an, die über mehrere, teilweise gegeneinander versetzte Führungsrollen laufen. Hierdurch bietet die Treppenraupe eine verhältnismäßig große Auflagefläche, und zwar unabhängig davon, in welchem Winkel sich die Raupe und der darauf befestigte Rollstuhl gerade befinden.

Die Raupe kann von einer Bedienperson gesteuert werden, erfordert also in diesem Fall eine zweite Person, die mobil ist. Es gibt jedoch auch Modelle, die komplett autark bedient werden können. Voraussetzung dafür ist allerdings die ausreichende Mobilität des Benutzers in den Armen und der Hüfte.

Anders als bei einem Treppenlift ist für eine Treppenraupe keine Führungsschiene im Treppenhaus erforderlich. Daher können mit diesem Hilfsmittel auch mehrere Etagen überwunden werden. Dazu muss der Rollstuhl zunächst auf die mittige Transportplattform der Raupe fahren und dort fixiert werden. Ist das erledigt, kann bei einigen Modellen noch ein Sicherheitsgurt angelegt werden, bevor der Bediener die Mobilitätshilfe samt Rollstuhl in Schräglage bringt, um so die Rückseite der Treppenraupe in etwa parallel zur Treppe auszurichten. In dieser Position erreichen die Räder des Rollstuhls nicht mehr den Boden, so dass ab dann nur noch das Raupenband für den Vortrieb sorgt.

Dieses Band ist so profiliert, dass es auf mehreren Treppenecken aufliegt und aufgrund seiner besonderen Oberfläche dort sicheren Halt findet. So arbeitet sich die Treppenraupe langsam und stetig, Stufe für Stufe, nach oben oder unten, während der Rollstuhlfahrer quasi über der Treppe schwebt.

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Welche Voraussetzungen müssen für den Einsatz einer Treppenraupe erfüllt sein?

Zwar kann eine Treppenraupe ohne bauliche Anpassungen im Treppenhaus eingesetzt werden, doch trotzdem eignet sich diese Mobilitätshilfe nicht für jede Treppensituation. So darf die Treppe nicht zu steil verlaufen, um einen sicheren Grip der Raupe zu gewährleisten. Konkret liegt der Schwellenwert etwa bei 35 Grad bzw. einer Steigung von 70 Prozent. Darüber hinaus dürfen die einzelnen Treppenstufen nicht zu hoch sein: Etwa 18 cm sind das Maximum, bei höheren Treppenstufen kommt diese Treppenlift-Alternative nicht in Frage.

Die Treppe selber muss ausreichend breit sein, weil die Treppenraupe breiter als der Rollstuhl ist. Mindestens 70 cm sollte das Treppenhaus breit sein, um sicher rangieren zu können. Allerdings ist bei dieser Mindestbreite ein Überholen der Treppenraupe nicht möglich. Hier schneidet ein klassischer Treppenlift besser ab, denn der ist in der Regel schmaler, so dass z. B. entgegenkommende Nachbarn oder der Postbote einfacher daran vorbeikommen. Zudem ist auf den Treppenabsätzen genug Platz zum Rangieren erforderlich, da die Raupe nicht nur breiter als der Rollstuhl ist, sondern auch erheblich länger.

Treppenraupe: Folgende Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein
Treppenraupe: Folgende Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein

Was sind wichtige Auswahlkriterien für eine Treppenraupe?

Wenn Sie planen, eine Treppenraupe zu erwerben, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten, um den maximalen Nutzen aus dieser Mobilitätsunterstützung zu ziehen:

  • Die Treppenraupe sollte für möglichst viele unterschiedliche Rollstühle geeignet sein, mindestens aber mit Ihrem Rollstuhl einwandfrei funktionieren.
  • Die Bedienung sollte einfach und sicher möglich sein, und der Rollstuhl sollte stabil in der Raupe befestigt sein.
  • Der Akku sollte vollgeladen eine Kapazität für mindestens 200, besser 300 Stufen aufweisen. Das gilt auch dann, wenn Sie mit der Treppenraupe nur ein Stockwerk überwinden müssen.
  • Die Raupe sollte eine ausreichende Tragfähigkeit von mindestens 130 Kilogramm bieten, damit Sie ggf. auch Einkäufe oder andere Lasten darauf transportieren können.
  • Die Treppenraupe muss ein VDE- und UVV-Prüfsiegel aufweisen und nach CE und GS zertifiziert sein.

Was kostet eine Treppenraupe, und beteiligt sich z. B. die Krankenkasse an den Kosten?

Im Vergleich zu einem geraden Treppenlift über eine Etage ist eine Treppenraupe relativ teuer. Die Anschaffungskosten beginnen je nach Hersteller und Modell bei etwa 4.000 Euro; größere Modelle oder solche mit einer höheren Tragfähigkeit können auch 10.000 Euro oder mehr kosten.

Generell hat es die Treppenraupe als Kranken- und Behindertenfahrzeug in das amtliche Hilfsmittelverzeichnis geschafft und wird dort in Produktgruppe 18 aufgeführt. Allerdings ist die Verordnungsfähigkeit an Bedingungen geknüpft: „Die Versorgung mit einer Treppenraupe ist dann angezeigt, wenn Behinderte regelmäßig Treppen überwinden müssen, z. B. in Haus und Wohnung, die Treppe geeignet ist, um mit einer Treppenraupe befahren zu werden und ein kompatibler Rollstuhl zur Verfügung steht.“

Erschwerend kommt dazu, dass die gesetzlichen Krankenkassen nicht an das Hilfsmittelverzeichnis gebunden sind. Aus diesem Grund sollten Versicherte zunächst immer mit ihrer Krankenkasse und der Pflegeversicherung abklären, ob – und falls ja, in welcher Höhe – eine Kostenübernahme oder ‑beteiligung möglich ist.

Vorteile einer Treppenraupe:

  • Einfache Bedienung
  • geringerer Platzbedarf als ein Treppenlift
  • keinerlei bauliche Anpassungen am Treppenhaus erforderlich
  • kann auch mehr als eine Etage überbrücken und selbst bei (ausreichend breiten) Wendeltreppen eingesetzt werden
  • einige Modelle sind so kompakt, dass sie auch im Kofferraum mitgenommen werden können
  • Stromversorgung per Akku macht die Treppenraupe unabhängig von Steckdosen
  • Rollstuhlfahrer kann im Rollstuhl sitzenbleiben und muss nicht das Transportmittel wechseln

Nachteile einer Treppenraupe:

  • viele Modelle sind nur für gerade Treppenverläufe geeignet
  • vergleichsweise hohe Kosten im Vergleich zu einem fest installierten Treppenlift
  • viel Platz am Start und Ende benötigt
  • Nutzung nur im Rollstuhl möglich
  • einige Modelle sind nur mit einer Begleitperson nutzbar
  • bei einigen Modellen sollte der Rollstuhlfahrer schwindelfrei sein, insbesondere wenn es treppab geht
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