Treppenlift Technik

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Treppenlifte – Technik für ein Leben ohne Stufen

Treppenlifte sind technische Einrichtungen, die dazu dienen, Lasten und Personen über ein Treppenbauwerk hinweg zu befördern. Sie ermöglichen Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, Treppen aus eigener Kraft zu überwinden, dennoch in ihrer Wohnung oder ihrem Haus wohnen zu bleiben und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen.

Grundsätzlicher Aufbau von Treppenliften

Technisch betrachtet sind Treppenlifte so genannte Treppenschrägaufzüge, die aus drei Elementen bestehen: einer Plattform, die den sicheren und komfortablen Transport einer Person über die Treppenstufen hinweg ermöglicht, einem Antrieb sowie einer Trag- und Führungsschiene, die an der Treppe oder an der Wand befestigt wird. Entlang dieser Schiene wird die Plattform durch den Antrieb nach oben oder unten bewegt. Fahrtrichtung und Geschwindigkeit werden – in den meisten Fällen durch den Benutzer selbst – mithilfe einer Steuerungseinheit bestimmt.

Treppensitzlift © Ingo Bartussek, fotolia.com

Treppenlifte können sowohl in Gebäuden als auch im Freien bzw. im Außenbereich des Hauses installiert werden. Bei einem Außenlift sind jedoch zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um den Treppenaufzug sowie dessen Mechanik und Elektronik vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Die Plattformen

Bei der Plattform stehen drei Varianten zur Auswahl: Die einfachste und damit auch günstigste Ausführung ist ein Stehlift, geeignet für Menschen mit nur leichten oder temporären Bewegungseinschränkungen.

Eigenschaften von Stehliften
Eigenschaften von Stehliften

Sind die Bewegungseinschränkungen stärker und damit längeres Stehen nicht mehr problemlos möglich, ist ein Sitzlift die bessere Wahl. Dabei ist auf der Plattform zusätzlich ein Sitz mit herunterklappbaren Armlehnen und einer Fußplatte montiert, um einen sicheren Transport zu gewährleisten.

Eigenschaften eines Sitzliftes
Eigenschaften eines Sitzliftes

Für Rollstuhlfahrer eignet sich ein Plattformlift, der im Vergleich zu einem Stehlift eine größere Plattform bietet, auf der der Rollstuhl ausreichend Platz findet. Damit während der Fahrt nichts passieren kann, werden vor Fahrtantritt nur die Bremsen am Rollstuhl angezogen. Ein verstellbares Geländer und bewegliche Klappelemente an der Bodenplatte sorgen zusätzlich für Sicherheit und verhindern ein Abrutschen oder Wegrollen der Räder während der Fahrt.

Eigenschaften von Plattformliften
Eigenschaften von Plattformliften

Die Art der Plattform bestimmt auch den konstruktiven Aufwand sowie die Kosten mit. Denn je technisch anspruchsvoller die Plattform gestaltet ist, desto komplizierter wird auch die Montage. Mit dem vergleichsweise geringsten Montageaufwand ist ein Stehlift zu realisieren, da hier nur eine relativ kleine Plattform benötigt wird, die auf eine Tragfähigkeit von bis zu 150 Kilogramm ausgelegt ist.

Plattformlift © VTT Studio, fotolia.com
Plattformlift © VTT Studio, fotolia.com

Ein Sitzlift ist schon etwas komplexer aufgebaut, denn hier muss neben der Plattform auch ein stabiler und flexibler Sitz montiert werden. Verstellbare Armlehnen, ein klappbarer Fußteil und die Möglichkeit, den Sitz zu drehen, erhöhen die Kosten und den Montageaufwand. Die Tragfähigkeit entspricht mit bis zu 160 Kilogramm in etwa der eines Stehlifts. Die zusätzliche Reserve wird für den Sitz benötigt.

Plattformlifte stellen die technisch anspruchsvollsten Lösungen dar und erfordern dementsprechend einen höheren Konstruktions- und Montageaufwand. Dafür können diese Treppenlifte auch Gewichte von mehr als 300 Kilogramm transportieren – genug für einen Rollstuhlfahrer mit Begleitperson. Allerdings ist der Platzbedarf dieser Liftlösung auch deutlich höher als bei den anderen Varianten, daher werden Plattformlifte meist so konstruiert, dass die Plattform hochgeklappt werden kann. Erst kurz vor der Benutzung wird sie wieder heruntergeklappt, um den Zugang zur Treppe nicht dauerhaft zu versperren.

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Die Führungsschiene

Welche Art von Führungsschiene geeignet ist, hängt vor allem von den baulichen Voraussetzungen ab, also konkret von Lage, Länge, Steigung und Aufbau der Treppe. Am einfachsten zu montieren ist eine gerade Führungsschiene im Innenbereich, die direkt am Treppengeländer, auf den Treppen selbst oder an einer Wand des Treppenhauses montiert wird.

Sitzlift als Treppenlift an einer Treppe im Haus © fotolia.com
Sitzlift als Treppenlift an einer Treppe im Haus © fotolia.com

Wenn die Treppe nicht gerade verläuft, sondern eine Kurve oder Wendelung aufweist, muss auch die Führungsschiene entsprechend geformt sein. Auch dann wird die Schiene am Treppengeländer oder an einer Wand montiert, was jedoch bei gekurvten Treppen technisch aufwendiger und damit teurer in der Umsetzung ist.

Damit ein Treppenlift – ob gerade oder kurvig – eingebaut werden kann, müssen Treppe und Treppenhaus gewisse Mindestanforderungen erfüllen:

  • Jede Treppenstufe muss eine Mindestbreite von einem Meter aufweisen. Sind die Stufen schmaler, wird es zu eng für den Lift und die Führungsschiene.
  • Die angrenzende Wand muss mindestens einen Meter hoch und stabil sein.
  • Von der letzten Treppenstufe bis zu einer Tür muss mindestens ein Meter Platz bleiben, um ein sicheres Ein- und Aussteigen zu gewährleisten.
  • Die angegebenen Werte können jedoch nur eine grobe Orientierung bieten. Ob und mit welchem technischen Aufwand ein Treppenlift eingebaut werden kann, muss durch einen geschulten Monteur vor Ort ermittelt werden.

Der Antrieb eines Treppenlifts

Treppenlifte werden mit einem starken Elektromotor angetrieben, der in der Regel direkt unterhalb der Plattform oder unter dem Sitz montiert wird. Bei einer geraden Führungsschiene kann ein Zahnstangengetriebe verwendet werden, das auf der Treppe selber befestigt wird und aus zwei ineinandergreifenden Elementen zur Kraftübertragung besteht: einem geraden Element mit einer Reihe von Erhebungen (Zähnen) und einem rotierenden Zahnrad.

Bei gekurvten Treppen wird hingegen oft ein Reibradantrieb mit Einzel- oder Doppelrohrsystemen eingesetzt, die direkt an der Wand oder als Ersatz für das Treppengeländer montiert werden. Diese Technik bietet den Vorteil, dass damit auch Kurvenfahrten realisiert werden können.

Treppenlift: Die Bedienelemente

Die Steuerung und Bedienung eines Treppenlifts wird meist direkt am Lift montiert. Bei einem Sitzlift werden die Bedienelemente in die Armlehnen integriert, damit sie von der beförderten Person bequem erreicht werden können. Bei Plattform- und Stehliften sind sie ebenfalls auf der Plattform selbst angebracht. Zusätzliche mobile Fernsteuerungen erhöhen die Flexibilität und Sicherheit. Sie können beispielsweise oben und unten an der Treppe aufbewahrt oder – bei einem Außenlift – im Auto mitgenommen werden.

Treppenlift: Steuerung via Joystick © Acorn Treppenlifte
Treppenlift: Steuerung via Joystick © Acorn Treppenlifte

Die Steuerung erfolgt in der Regel über einen kleinen Steuerknüppel (Joystick genannt), der sich mit den Fingern oder der gesamten Hand bedienen lässt. Wird er in die gewünschte Fahrtrichtung gekippt, setzt sich die Plattform in Bewegung und fährt so lange, wie der Joystick in Fahrstellung gehalten wird oder bis das Ende der Führungsschiene erreicht ist. Der Stick ist leichtgängig, vom Bediener auf dem Lift bequem zu erreichen und intuitiv zu bedienen. Auch seine Lage kann individuell bestimmt werden, um die Bedürfnisse von Links- und Rechtshändern gleichermaßen zu erfüllen.

Steuerung und Zugriff von Treppenliften
Steuerung und Zugriff von Treppenliften

Für Menschen mit motorischen Problemen, z. B. Morbus Parkinson oder Schüttellähmung, kann der Lift auch mit Sensoren oder Kippschaltern anstelle von Joysticks ausgestattet werden. Ebenso ist die Steuerung durch eine Begleitperson per Fernbedienung möglich.

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Die Stromversorgung des Treppenlifts

Die meisten Treppenlifthersteller rüsten ihre Modelle mit Akkumulatoren aus, also mit großen Batterien. Diese haben den Vorteil, dass der Treppenlift auch bei einem Stromausfall im Haus funktioniert und seinen Dienst verrichtet. Der Akku kann an einer normalen Steckdose bzw. durch Anschluss ans Hausstromnetz geladen werden, entweder während der Standzeiten oder auch im laufenden Betrieb über die Führungsschiene.

Stromversorgung und Stromverbrauch von Treppenliften
Stromversorgung und Stromverbrauch von Treppenliften

Die Batterien sind ausreichend dimensioniert, um theoretisch auch bei einem längeren Stromausfall den Betrieb des Treppenlifts zu sichern. Zusätzliche Sicherheit und Reserve bietet ein Ersatzakku, der unabhängig vom Treppenlift geladen und aufbewahrt wird. Der Stromverbrauch eines Treppenlifts ist übrigens verhältnismäßig gering: Er entspricht in etwa dem einer herkömmlichen Glühbirne.

Treppenlift: Die Sicherungssysteme

Um die Sicherheit eines Treppenlifts sowohl für den Benutzer als auch für andere Personen und die Umgebung zu gewährleisten, sind verschiedene technische Sicherungssysteme integriert. Das fängt bei den Aufbauten für den Benutzer an: Sitz, Haltegriffe, Fußplatte und Bedienelemente sind stabil konstruiert und rutschfest beschichtet. Bei Sitzliften ist oft zusätzlich ein Sicherheitsgurt vorhanden, der während der Fahrt angelegt werden kann.

Treppenlift für kurvige Treppe mit Sicherheitsgurt © Acorn Treppenlifte
Treppenlift für kurvige Treppe mit Sicherheitsgurt © Acorn Treppenlifte

Im Fahrbetrieb sorgen mechanische und elektrische Sicherungssysteme dafür, dass der Treppenlift auch abwärts mit kontinuierlich langsamer Geschwindigkeit fährt und nicht zu Beginn oder am Ende der Fahrt abrupt beschleunigt oder abbremst. Und sollte dennoch während der Fahrt etwas Unvorhergesehenes passieren, kann ein Notfall-Schalter betätigt werden, der den Treppenlift sofort anhält und es so ermöglicht, jederzeit sicher ein- und auszusteigen.

Sicherheit von Treppenliften
Sicherheit von Treppenliften

Eine weitere mögliche Gefährdung ist eine Kollision während der Fahrt, also ein Zusammenstoß mit anderen Menschen oder Gegenständen, die sich auf der Treppe befinden. Um diese Gefahr auszuschließen, sind die meisten Modelle mit Sensoren und Abstandsmessern versehen, die während der Fahrt die Umgebung der Plattform und der Führungsschiene vermessen. Wird dabei ein Hindernis erkannt, stoppt der Lift sofort und verhindert so, dass Menschen verletzt oder der Lift und die Umgebung beschädigt werden.

Um den Lift gegen unbefugte Benutzung zu sichern, können die Steuerung und/oder die Plattform mit einem Schlüssel, alternativ auch mit einem PIN-Code, gesichert werden. So ist sichergestellt, dass nur bestimmte Personen im Haus die Möglichkeit haben, den Treppenlift zu verwenden oder funktionsbereit zu machen.

Treppensitzlift © Ingo Bartussek, fotolia.com
Treppenlift: persönliche Voraussetzungen

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