Vergleich: Treppenlift oder Homelift im Einfamilienhaus
Wer heute ein Einfamilienhaus baut, sollte bereits jetzt daran denken, dass in einigen Jahren oder Jahrzehnten das Treppenhaus zu einer Hürde werden kann, die sich immer schwerer überwinden lässt. Daher ist es durchaus sinnvoll, frühzeitig über Alternativen zur Treppe nachzudenken, zumal auf dem Markt zwei vielfach bewährte Optionen bereit stehen: Treppenlifte und Homelifte. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf, geben Ihnen Tipps für die Auswahl und eine grobe Orientierung, mit welchen Kosten Sie für einen Treppenlift oder einen Homelift rechnen sollten.
Treppenlift und Homelift im Vergleich
Für einen Treppenlift wird eine Führungsschiene entlang des Treppenverlaufs montiert, an der später der von einem Elektromotor angetriebene Treppenlift entlangfährt. Transportiert wird in der Regel jeweils nur eine Person, die auf einer ausklappbaren Sitzfläche Platz nimmt und die Liftplattform per Fernbedienung steuern kann. Da der Treppenlift die Etagen nicht auf direktem Weg verbindet, sondern entlang des Treppenverlaufs, dauert es hiermit meist länger als bei einem Homelift, bis Sie an der gewünschten Etage angekommen sind. Da die Haltestationen jeweils am Treppenanfang sind, ist es mit einem Treppenlift zudem nicht immer ganz einfach, mehr als eine Etage zu überbrücken. Dafür ist ein Treppenlift vergleichsweise günstig in Anschaffung und Unterhalt.
Ein Homelift oder Plattformlift ähnelt einem Treppenlift insofern, als dass auch der Homelift keine Kabine, sondern nur eine transportable Plattform besitzt. Allerdings bewegt diese sich gerade nach oben oder unten innerhalb eines geschlossenen Aufzugschachtes, sodass die Stationen genau übereinander angeordnet sein müssen. Da ein Homelift auch außen an Haus installiert werden kann (dafür brauchen Sie allerdings eine behördliche Baugenehmigung), sind Sie sehr flexibel, was den Einbau angeht. Zudem hat der Schacht meist nur ein geringes Innenmaß von weniger als zwei Quadratmetern, sodass sich der Schacht für den Homelift beispielsweise in der Mitte des Treppenhauses einbauen lässt. Dafür lassen sich mit einem Homelift problemlos auch mehr als eine Etage anbinden, vorausgesetzt, der Schacht kann in gerader Linie in die Höhe bis zur Zieletage gebaut werden. Zudem ist die Tragfähigkeit bei einem Homelift in der Regel deutlich höher als bei einem Treppenlift (je nach Modell und Ausführung zwischen 300 und 600 kg), sodass auch mehr als eine Person gleichzeitig transportiert werden kann.
Neben diesen wesentlichen Unterschieden haben Treppenlift und Homelift jedoch auch einige Gemeinsamkeiten. So können beide mit Strom aus der Steckdose betrieben werden, ein zusätzlicher Stark- oder Kraftstromanschluss ist nicht erforderlich. Treppen- wie auch Homelift können bei Bedarf auch nachträglich eingebaut werden, wobei jeweils bestimmte Anforderungen an die Einbausituation gestellt werden (ein ausreichend breites und nicht zu verwinkeltes Treppenhaus beim Treppenlift, freie Grundfläche und durchgehend Platz bis in die Zieletage beim Homelift). Auch was die Bauzeit angeht, sind beide Mobilitätshilfen durchaus zu vergleichen, denn in der Regel ist die Installation und Inbetriebnahme in einem, spätestens in einigen wenigen Tagen abgeschlossen und der neue Lift einsatzbereit.
Wie sieht es mit den Kosten für Treppenlift und Homelift aus?
Solange nur eine Etage überwunden werden soll, ist ein Treppenlift in der Regel günstiger als ein Homelift. Das gilt insbesondere dann, wenn das Treppenhaus, an dem die Führungsschiene angebracht werden muss, gerade verläuft, sodass individuelle Anpassungen nicht oder nur in einem geringen Umfang erforderlich sind. Für einen solchen Treppenlift müssen Sie grob mit einer Investitionssumme von ca. 4.000 Euro bis 10.000 Euro rechnen, bei einem kurvigen Verlauf mit Kosten zwischen ca. 8.000 Euro bis 15.000 Euro.
Für einen Homelift müssen Sie für eine Etage mit Kosten ab ca. 20.000 Euro rechnen, wobei es sich hierbei um die einfachste Lösung handelt, also mit offener Kabine. Wenn Sie mehr Komfort oder eine optisch besonders ansprechende Lösung mit verglastem Schacht wünschen, können die Anschaffungskosten dafür auch leicht doppelt so hoch oder noch höher ausfallen.
Wofür Sie sich auch entscheiden, sowohl für den Einbau eines Treppenlifts im Einfamilienhaus als auch für einen Homelift gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, mit denen Sie die Anschaffungskosten senken und den Eigenanteil reduzieren können:
- Personen mit einem amtlichen Pflegegrad nach dem Pflegeversicherungsgesetz erhalten auf Antrag einen Zuschuss der Pflegekasse von bis zu 4.000 Euro.
- Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW vergibt auf Antrag einen Zuschuss von bis zu 5.000 Euro für den altersgerechten Umbau des Wohnumfeldes.
- Und ebenfalls von der KfW gibt es ein Förderprogramm mit einem zinsvergünstigten Kredit mit einer Höhe von bis zu 50.000 Euro.
- Zudem bieten fast alle Bundesländer Förderprogramme mit Zuschüssen oder Krediten, die mit den Leistungen der KfW und Pflegekasse kombiniert werden können.
- Ebenfalls bieten die meisten Bundesländer kostenlose Beratungen an, mit denen Sie die Kosten für den Umbau senken können und teure Fehlentscheidungen vermeiden.
Fazit: Homelift oder Treppenlift im Einfamilienhaus – was ist die bessere Lösung?
Sowohl der Treppenlift, als auch der Homelift erfüllen die Aufgabe – den sicheren Transport zwischen den Etagen – sehr gut und zuverlässig. Um Ihnen die Entscheidung für die eine oder andere Variante zu erleichtern, haben wir hier die wesentlichen Argumente und Vorteile noch einmal übersichtlich aufgelistet:
Ein Treppenlift ist dann die richtige Lösung für Sie, wenn …
- Sie nur eine Etage überwinden müssen (Erdgeschoss und 1. Stock);
- Sie nach einer günstigen Lösung suchen;
- Im Treppenhaus kein Platz für einen Aufzugschacht ist;
- Sie den Treppenlift in der Regel alleine und nicht für andere Transportanforderungen (z. B. Möbel, Pflanzen, Einkäufe) nutzen wollen;
- Sie eine Lösung suchen, die vielfach bewährt und technisch ausgereift ist;
Ein Homelift ist dann die richtige Lösung für Sie, wenn …
- Sie mehr als eine Etage anbinden wollen (z. B. Erdgeschoss, 1. und 2. Stock);
- Sie eine Lösung wünschen, die mit mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden kann;
- Die Installation im Treppenhaus nicht möglich ist, aber an der Außenseite des Hauses;
- Sie Wert auf eine technische Abnahme der Anlage legen;
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