Mit dem Rollator sicher unterwegs – Tipps für den Einsatz in der Praxis
Die Körperhaltung
Der Rollator ist in aller Regel nur ein Hilfsmittel für eine gewisse Zeit und nicht als Dauerlösung gedacht. Er soll nach Operationen oder bei Einschränkungen der Muskelfunktion in einer Übergangsphase als Hilfsmittel dienen. Und zwar nur so lange, bis sich die betroffene Person wieder aus eigener Kraft ohne Rollator bewegen kann.
Das hat gute Gründe: Der Rollator verändert die Körperhaltung beim Stehen und Gehen. Der Oberkörper ist meist über den Gehwagen gebeugt, was fast automatisch zu Fehlhaltungen führt und so die Wirbelsäule zu stark belastet:
- die Halswirbelsäule wird überstreckt,
- es bildet sich ein Hohlkreuz im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Dem sollten Nutzer von Rollatoren bewusst entgegenwirken, indem sie
- die Höhe des Rollators korrekt einstellen,
- die Hände locker auf die Griffen legen,
- möglichst aufrecht und
- mittig zwischen den Hinterrädern gehen, so dass
- die Knie nahe an der Sitzfläche sind.
Einstellung der Höhe | |
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Stehen |
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Sitzen |
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In der eigenen Wohnung
Gegebenenfalls müssen in der eigenen Wohnung einige Veränderungen vorgenommen werden, damit man sich mit dem Rollator ohne Einschränkungen bewegen kann:
- Auch besonders schmale Rollatoren sind immer noch ca. 57 cm breit und passen somit nicht durch jeden Türrahmen. Vorher also unbedingt ausmessen!
- Bei Schwellen ist ein Ausgleich durch kleine Rampen möglich. Diese kann man im Fachhandel erwerben.
- Glatte Böden sollte man austauschen, Teppichkanten festkleben, dicke Teppiche und sonstige Stolperfallen ganz entfernen.
- Für Hindernisse wie schwere Haustüren müssen besondere Lösungen gefunden werden.
Wenn es nicht möglich ist, Möbel so umzustellen, dass sie nicht mehr im Weg stehen, muss man sich manchmal sogar von Einrichtungsgegenständen trennen, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen.
Den Rollator im Außenbereich sicher nutzen – einige Grundregeln
- Sicherheit beginnt bereits bei der Bekleidung. Dazu gehört auch ein solides Schuhwerk mit einer rutschfesten Sohle. Der Schuh sollte den gesamten Knöchel fest umschließen ohne zu drücken. Außerdem sollten Rollator-Nutzer immer auf eine gute Sichtbarkeit achten. Die Kleidung sollte hell und gut reflektierend sein. Auch die Gehhilfe muss mit Reflektoren versehen sein.
- Häufig sieht man Menschen, die den Rollator regelrecht vor sich herschieben. Das ist nicht der Sinn der Sache. Die Gehhilfe sollte einfach „mitlaufen“. Beim Gehen sind die Arme nie ganz durchgestreckt, sondern immer leicht angewinkelt in den Ellbogen. Auf diese Weise kann man bei Gefahr schneller bremsen.
- Wenn Gegenstände, zum Beispiel Einkäufe transportiert werden, sollte der Rollator gleichmäßig beladen werden. Das Entladen fällt leichter, wenn Sie für Ihren Einkauf zusätzlich eine (leichte) Tasche in den Korb stellen.
- Nimmt man auf dem Sitz des Rollators Platz und sei es nur ganz kurz, um beispielsweise zum Durchschnaufen zu verweilen, sollte man unbedingt immer die Bremsen anziehen, um ein plötzliches Wegrollen zu verhindern.
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Hindernisse: Schwellen und Bordsteine überwinden
Kleinere Hürden überwindet man am besten, indem man rückwärts geht. Dies gilt insbesondere dann, wenn Einkäufe oder andere Gegenstände mit dem Wagen befördert werden. Es ist oft gar nicht nötig, den Rollator anzuheben. Wenn man Unebenheiten schräg anfährt kann man jedes Rad einzeln über die Schwelle bewegen. Hohe Bordsteinkanten sollten Sie meiden. Wenn sie sich nicht durch einen kleinen Umweg umgehen lassen, kann man eine Ankipphilfe nutzen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Es empfiehlt sich, mit Rollator immer dort einzusteigen, wo sich die Einstiegshilfe für Kinderwägen befindet. So kann man ein Anheben des Rollators vermeiden. Trainieren Sie das Fahren mit Bus und Bahn gegebenenfalls zunächst mit einer Begleitperson. Vor der Abfahrt sollte man die Gehhilfe sichern, indem man sie zusammenklappt und während der Fahrt festhält. Andernfalls könnte sie sich bei einem abrupten Anfahren oder Abbremsen des Fahrzeugs unkontrolliert in Bewegung setzen und andere Menschen in Gefahr bringen. Bei Bahnreisen beachten Sie bitte auch die Hinweise der Bahn auf das Reisen mit Gehhilfen, denn hier kann es sein, dass ein Servicemitarbeiter benötigt wird, wenn keine Begleitperson mitreist.
Sicherheits-Check und Wartung
Überprüfen Sie bitte den Rollator regelmäßig auf Sicherheit. Testen Sie dabei seine wichtigsten Funktionen wie die Eignung zum Überwinden von Hindernissen. Achten Sie auch auf:
- die Funktion der Bremsen,
- Abnutzungserscheinungen,
- abstehende Kabel und anderweitige Stolperfallen,
- das Profil der Reifen.
Ölen Sie Verschraubungen und Gelenke, lassen Sie Schrauben ggf. nachziehen und tauschen Sie defekte oder abgenutzte Teile (Griffe, Bremsen etc.) rechtzeitig aus. Kontaktieren Sie bei Mängeln das zuständige Sanitätshaus bzw. den Händler. Adresse und Telefonnummer finden Sie in aller Regel auf einem Aufkleber auf dem Rollator. Meist besteht eine Gewährleistungsgarantie von mehreren Jahren. Eventuell entstehende Kosten für Wartung oder Reparaturen werden in der Regel übernommen, wenn der Rollator durch die Versicherung gestellt wurde.
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