Rollator: Tipps für den Einsatz

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Mit dem Rollator sicher unterwegs – Tipps für den Einsatz in der Praxis

Ausflug mit dem Rollator © famveldman, stock.adobe.com
Ausflug mit dem Rollator © famveldman, stock.adobe.com

Die Körperhaltung

Der Rollator ist in aller Regel nur ein Hilfsmittel für eine gewisse Zeit und nicht als Dauerlösung gedacht. Er soll nach Operationen oder bei Einschränkungen der Muskelfunktion in einer Übergangsphase als Hilfsmittel dienen. Und zwar nur so lange, bis sich die betroffene Person wieder aus eigener Kraft ohne Rollator bewegen kann.

Rollator: Auf richtige Körperhaltung achten
Rollator: Auf richtige Körperhaltung achten

Das hat gute Gründe: Der Rollator verändert die Körperhaltung beim Stehen und Gehen. Der Oberkörper ist meist über den Gehwagen gebeugt, was fast automatisch zu Fehlhaltungen führt und so die Wirbelsäule zu stark belastet:

  • die Halswirbelsäule wird überstreckt,
  • es bildet sich ein Hohlkreuz im Bereich der Lendenwirbelsäule.

Dem sollten Nutzer von Rollatoren bewusst entgegenwirken, indem sie

  • die Höhe des Rollators korrekt einstellen,
  • die Hände locker auf die Griffen legen,
  • möglichst aufrecht und
  • mittig zwischen den Hinterrädern gehen, so dass
  • die Knie nahe an der Sitzfläche sind.
Einstellung der Höhe
Stehen
  • Die Körperhaltung sollte möglichst aufrecht sein.
  • Die Schultern in den Gelenken bewusst locker lassen.
  • Die Arme hängen locker an bei den Seiten herab.
  • Nun werden die Griffe auf Höhe der Handgelenke eingestellt.
Sitzen
  • Die Knie sind rechtwinklig angewinkelt
  • Die Füße berühren vollständig den Boden.
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In der eigenen Wohnung

Gegebenenfalls müssen in der eigenen Wohnung einige Veränderungen vorgenommen werden, damit man sich mit dem Rollator ohne Einschränkungen bewegen kann:

  • Auch besonders schmale Rollatoren sind immer noch ca. 57 cm breit und passen somit nicht durch jeden Türrahmen. Vorher also unbedingt ausmessen!
  • Bei Schwellen ist ein Ausgleich durch kleine Rampen möglich. Diese kann man im Fachhandel erwerben.
  • Glatte Böden sollte man austauschen, Teppichkanten festkleben, dicke Teppiche und sonstige Stolperfallen ganz entfernen.
  • Für Hindernisse wie schwere Haustüren müssen besondere Lösungen gefunden werden.
Rollator in der Wohnung: Darauf müssen Sie achten
Rollator in der Wohnung: Darauf müssen Sie achten

Wenn es nicht möglich ist, Möbel so umzustellen, dass sie nicht mehr im Weg stehen, muss man sich manchmal sogar von Einrichtungsgegenständen trennen, um mehr Bewegungsfreiheit zu gewinnen.

Sicherheitshinweis: Sie machen gerade Ihre ersten Schritte mit einem Rollator? Bitte studieren Sie gründlich die Gebrauchsanweisung und nehmen Sie sich ausführlich Zeit, damit Sie mit den Funktionen des Geräts vertraut werden! Verschiedene Veranstalter in Ihrer Nähe wie zum Beispiel auch die Deutsche Verkehrswacht e.V. (DVW) bieten Kurse für Rollator-Nutzer an. Dabei können die Teilnehmer die richtige Handhabung und den Umgang mit kritischen Situationen im Straßenverkehr erlernen.

Den Rollator im Außenbereich sicher nutzen – einige Grundregeln

Rollator im Außeneinsatz © Wellnhofer Designs, stock.adobe.com
Rollator im Außeneinsatz © Wellnhofer Designs, stock.adobe.com
  • Sicherheit beginnt bereits bei der Bekleidung. Dazu gehört auch ein solides Schuhwerk mit einer rutschfesten Sohle. Der Schuh sollte den gesamten Knöchel fest umschließen ohne zu drücken. Außerdem sollten Rollator-Nutzer immer auf eine gute Sichtbarkeit achten. Die Kleidung sollte hell und gut reflektierend sein. Auch die Gehhilfe muss mit Reflektoren versehen sein.
  • Häufig sieht man Menschen, die den Rollator regelrecht vor sich herschieben. Das ist nicht der Sinn der Sache. Die Gehhilfe sollte einfach „mitlaufen“. Beim Gehen sind die Arme nie ganz durchgestreckt, sondern immer leicht angewinkelt in den Ellbogen. Auf diese Weise kann man bei Gefahr schneller bremsen.
  • Wenn Gegenstände, zum Beispiel Einkäufe transportiert werden, sollte der Rollator gleichmäßig beladen werden. Das Entladen fällt leichter, wenn Sie für Ihren Einkauf zusätzlich eine (leichte) Tasche in den Korb stellen.
  • Nimmt man auf dem Sitz des Rollators Platz und sei es nur ganz kurz, um beispielsweise zum Durchschnaufen zu verweilen, sollte man unbedingt immer die Bremsen anziehen, um ein plötzliches Wegrollen zu verhindern.
Rollator im Außenbereich: Darauf müssen Sie achten
Rollator im Außenbereich: Darauf müssen Sie achten

Hindernisse: Schwellen und Bordsteine überwinden

Kleinere Hürden überwindet man am besten, indem man rückwärts geht. Dies gilt insbesondere dann, wenn Einkäufe oder andere Gegenstände mit dem Wagen befördert werden. Es ist oft gar nicht nötig, den Rollator anzuheben. Wenn man Unebenheiten schräg anfährt kann man jedes Rad einzeln über die Schwelle bewegen. Hohe Bordsteinkanten sollten Sie meiden. Wenn sie sich nicht durch einen kleinen Umweg umgehen lassen, kann man eine Ankipphilfe nutzen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Es empfiehlt sich, mit Rollator immer dort einzusteigen, wo sich die Einstiegshilfe für Kinderwägen befindet. So kann man ein Anheben des Rollators vermeiden. Trainieren Sie das Fahren mit Bus und Bahn gegebenenfalls zunächst mit einer Begleitperson. Vor der Abfahrt sollte man die Gehhilfe sichern, indem man sie zusammenklappt und während der Fahrt festhält. Andernfalls könnte sie sich bei einem abrupten Anfahren oder Abbremsen des Fahrzeugs unkontrolliert in Bewegung setzen und andere Menschen in Gefahr bringen. Bei Bahnreisen beachten Sie bitte auch die Hinweise der Bahn auf das Reisen mit Gehhilfen, denn hier kann es sein, dass ein Servicemitarbeiter benötigt wird, wenn keine Begleitperson mitreist.

Sicherheits-Check und Wartung

Checkliste © Shockfactor, stock.adobe.com
Sicherheits-Check vornehmen © Shockfactor, stock.adobe.com

Überprüfen Sie bitte den Rollator regelmäßig auf Sicherheit. Testen Sie dabei seine wichtigsten Funktionen wie die Eignung zum Überwinden von Hindernissen. Achten Sie auch auf:

  • die Funktion der Bremsen,
  • Abnutzungserscheinungen,
  • abstehende Kabel und anderweitige Stolperfallen,
  • das Profil der Reifen.

Ölen Sie Verschraubungen und Gelenke, lassen Sie Schrauben ggf. nachziehen und tauschen Sie defekte oder abgenutzte Teile (Griffe, Bremsen etc.) rechtzeitig aus. Kontaktieren Sie bei Mängeln das zuständige Sanitätshaus bzw. den Händler. Adresse und Telefonnummer finden Sie in aller Regel auf einem Aufkleber auf dem Rollator. Meist besteht eine Gewährleistungsgarantie von mehreren Jahren. Eventuell entstehende Kosten für Wartung oder Reparaturen werden in der Regel übernommen, wenn der Rollator durch die Versicherung gestellt wurde.

Rollator Beratung, Kauf und Unterschrift © shootingankauf, stock.adobe.com
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