Notrufsysteme: Tipps für Nutzer und Angehörige

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Viele Menschen wünschen sich, möglichst bis ins hohe Alter in der vertrauten häuslichen Umgebung leben zu können und sich dabei sicher zu fühlen. Für Senioren gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Hilfsmitteln, mit denen sie sich die eigene Selbständigkeit erhalten oder wiedergewinnen können. Dazu zählen auch Notrufsysteme für Senioren, denn mit dieser technischen Unterstützung können Senioren oder pflegebedürftige Menschen schnell Hilfe herbeirufen, wenn es notwendig ist. Ein Hausnotrufsystem ist damit sowohl für die Betroffenen selber, aber auch für die Angehörigen, eine wichtige Unterstützung und Entlastung.

Notrufsender © Gina Sanders, stock.adobe.com
Notrufsender © Gina Sanders, stock.adobe.com

Doch gerade älteren Menschen fällt es nicht leicht, einzugestehen, dass sie Hilfe im Alltag brauchen. Oft ist es für Kinder, Enkel oder gute Freunde einfacher, solche Probleme zu erkennen und einzuordnen, doch alleine diese Erkenntnis reicht nicht aus, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Einfacher wird es meist, wenn die Last der Verantwortung geteilt wird, indem das soziale Netzwerk aktiviert wird und die Situation gemeinsam mit anderen Familienangehörigen, Freunden und Bekannten besprochen und bewertet wird.

Hilfe einfordern, Hilfe annehmen

Vielen Senioren wollen möglichst lange selbstbestimmt in der vertrauten Umgebung leben. Auf der anderen Seite sind Angehörige oft verunsichert, denn bei Problemen sind sie eben nicht direkt vor Ort und können nicht unmittelbar eingreifen. Mit einem Notrufsystem für Senioren können sowohl der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben als auch das Bedürfnis der Angehörigen nach mehr Sicherheit und Absicherung erfüllt werden.

Notrufsysteme Hilfe annehmen und Ängste nehmen
Notrufsysteme Hilfe annehmen und Ängste nehmen

Bisweilen muss bei den Betroffenen Überzeugungsarbeit geleistet werden, weil diese zunächst das Gefühl haben könnten, mit einem solchen Notrufsystem überwacht oder ein Stück weit entmündigt zu werden. Angehörige sollten sich daher die Zeit nehmen, diese Vorbehalte im gemeinsamen Gespräch auszuräumen und Unsicherheiten anzusprechen. Wenn beide Seiten von ihren Sorgen berichten und wahrgenommen werden, ist es oft sehr viel einfacher, danach konstruktiv in die Lösungsfindung zu gehen.

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Zeit nehmen für eine ausführliche Beratung

Dafür ist es auch wichtig, sich umfassend über die Möglichkeiten zu informieren und sich beraten zu lassen. Reicht ein Hausnotruf aus oder sollen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, etwa ein Bewegungsmelder oder die Hinterlegung des Wohnungsschlüssels? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Diese und alle weiteren Fragen sollten vorab gesammelt und aufgeschrieben werden, damit sie bei den Beratungsgesprächen mit einem Vertreter des Pflegedienstes nicht vergessen werden.

Beratungsgespräch: Service und Wartung direkt besprechen © Viacheslav Yakobchuk, stock.adobe.com
Umfassende Beratung notwendig © Viacheslav Yakobchuk, stock.adobe.com

Bei einigen Anbietern gibt es die Möglichkeit, den Dienst für einige Wochen kostenlos auszuprobieren. Damit können Technik und die Notrufzentrale ausprobiert werden, ohne dass dafür Kosten anfallen. Allerdings gelten diese Probeaktionen meist nur für den Basistarif und müssen rechtzeitig schriftlich gekündigt werden, damit sie nicht automatisch auf einen kostenpflichtigen Vertrag umgestellt werden. Doch auch Anbieter ohne eine solche Testphase können ausprobiert werden, denn je kürzer die Kündigungsfrist ist, desto schneller kann ein geschlossener Vertrag beendet werden.

Angst vor der Technik nehmen

Im Beratungsgespräch sollte auch die Funktionsweise und Bedienung des Notrufsystems ausführlich erläutert werden. Probieren Sie selber alle Funktionen aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen und Berührungsängste zu überwinden. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen und lassen sie sich alle Funktionen, Bedienelemente und Zusatzgeräte erläutern.

Testen Sie das System gemeinsam mit Ihren Angehörigen aus, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob Sie mit dieser Lösung zufrieden sind und sich ausreichend sicher damit fühlen. Unsicherheiten im Umgang mit der Technik sind nicht ungewöhnlich und erfahrene Berater werden sich gerne die Zeit nehmen, Ihnen alles genau zu erläutern und Ihre Fragen zu beantworten.

 

Kostenübernahme klären und beantragen

Bei Vorliegen einer Pflegestufe übernimmt die Pflegekasse monatlich 23 Euro für einen Seniorennotruf. Damit ist diese zusätzliche Absicherung für Senioren und ihre Angehörigen oftmals komplett kostenneutral oder mit vergleichsweiser geringer finanzieller Belastung verbunden. Um in den Genuss der Kostenbeteiligung durch die Pflegekasse zu gelangen, muss jedoch vorab ein schriftlicher Antrag gestellt und bewilligt werden. Die Antragstellung übernimmt in der Regel der Dienstleister, wenn berechtigte Aussicht auf eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse besteht.

Notrufsysteme: Möglichkeiten der Kostenerstattung
Notrufsysteme: Möglichkeiten der Kostenerstattung

Fragen Sie den Berater aktiv nach dieser Möglichkeit und lassen Sie sich die Kosten, die monatlich für die Inanspruchnahme des Dienstes anfallen, schriftlich erläutern und bestätigen.

Zuerst Kostenbeteiligung der Krankenkasse abklären © Stockfotos MG, stock.adobe.com
Kostenbeteiligung der Krankenkasse © Stockfotos MG, stock.adobe.com

Im Notfall: Ruhig bleiben

Die meisten Kontaktaufnahmen mit der Notrufzentrale sind erfahrungsgemäß keine medizinischen Notfälle, sondern kleinere Probleme im Haushalt. Mal ein harmloser Sturz, mal das Problem, vom Sofa wieder hochzukommen – dennoch ist es für die Betroffenen wichtig, einen Ansprechpartner zu haben und sich mitteilen zu können.

Im Notfall stets Ruhe bewahren
Im Notfall stets Ruhe bewahren

Meldet sich die Zentrale bei Ihnen als Angehörigem, sollten Sie daher zunächst nachfragen, was genau passiert ist und welche Maßnahmen bereits ergriffen wurden. Bei vielen Anbietern werden die Angehörigen auch nach einer Intervention informiert, selbst dann, wenn sich die Situation als absolut harmlos und unproblematisch herausstellte. Sofern Sie einen Zweitschlüssel für die Wohnung haben, werden Sie auch dann informiert, wenn sich der Notdienst Zugang zur Wohnung verschaffen muss, etwa um dem gestürzten Patienten zu helfen und ihn medizinisch zu untersuchen. Bleiben Sie unbedingt auch in einem solchen Fall ruhig und besonnen, um sich und andere nicht zu gefährden.

Zuerst Kostenbeteiligung der Krankenkasse abklären © Stockfotos MG, stock.adobe.com
Was kosten Notrufsysteme?

Notrufsysteme für Senioren werden von verschiedenen regionalen und überregionalen Organisationen angeboten. Die Anbieter unterscheiden dabei meist zwischen einem Basispaket, in… weiterlesen

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