Fieberthermometer: Bequem und zuverlässig die Körpertemperatur messen
Fieber bedeutet Alarm! Der Körper meldet dem Gehirn eine Infektion und regiert mit Abwehr. Manche Erreger kann das Immunsystem alleine mit der Erhöhung der Körpertemperatur abtöten. Fieber ist also nicht grundsätzlich beunruhigend. Steigt die Temperatur jedoch auf 39 °C steigt, belastet dies den Körper zu sehr. Dass ein Fieberthermometer Gewissheit schafft, weiß jedes Kind – nicht jedoch, welche Revolution die alten Glasthermometer erlebt haben. Etliche Modelle berühren den Körper nicht einmal. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über die modernen Kontakt-Fieberthermometer und Kontaktlos-Fieberthermometer.
Gute Gründe für ein neues Fieberthermometer
Seit 2009 dürfen die alten, quecksilberhaltigen Glasthermometer in Europa nicht mehr verkauft werden. Aus gutem Grund: Der Glasmantel zerbricht leicht; das Quecksilber kann austreten und eine gefährliche Vergiftung bewirken. Wer noch ein Quecksilber-Thermometer zu Hause hat, sollte es besser fachgerecht entsorgen, bevor es zu einem Unfall kommt.
Moderne Fieberthermometer ersetzen die gefährlichen Dinosaurier zunehmend. Sie sind einfach zu bedienen und haben meist ein beleuchtetes Display. Allerdings benötigen sie eine Batterie, die nach einer gewissen Zeit ausgewechselt und entsorgt werden muss. Je nach Anwendungsart werden Kontakt-Thermometer und Kontaktlos-Thermometer unterschieden:
Elektronische Kontaktthermometer oder Digitalthermometer
Dank elektronischer Messtechnik heißt die neue Generation elektronisches Fieberthermometer oder digitales Fieberthermometer. Bei ihnen erfasst ein Sensor die Körpertemperatur und verändert dann seinen elektrischen Widerstand entsprechend. Das Messergebnis erscheint als digitaler Wert im Display.
Digitalthermometer werden wie die Klassiker angewendet: Besonders genau, aber wenig angenehm, ist die sogenannte Rektalmessung im After. Umgekehrt verhält es sich bei der Axillarmessung, bei der der Thermometer einfach in die Achselhöhle geklemmt wird. Für ein exaktes Ergebnis wird die Messspitze bei der Oralmessung möglichst weit unter die Zunge geschoben. Ein großer Vorteil des Displays gegenüber einer Skala ist das leichtere Ablesen des Messwerts.
Elektronische Temperaturmesser können die Kerntemperatur des Körpers (nur bei rektaler Anwendung) erfassen und liefern daher besonders aussagekräftige Werte. Gute Modelle haben eine Messgenauigkeit von +/-0,1 °C.
Kontaktlosthermometer oder Infrarot-Fieberthermometer
Der menschliche Körper sendet Wärme in Form von Infrarotstrahlung aus. Die Infrarot-Technologie überträgt sie mittels einer Linse auf einen Sensor, wo sie in einen Temperaturwert umgerechnet wird. Findet die Temperaturmessung berührungslos statt, nennt die Fachwelt diese Strahlungsthermometer Pyrometer. Wir kennen solche Messgeräte als Infrarot-Thermometer für die kontaktlose Fiebermessung oder kurz: Kontaktlos-Thermometer.
Für die Messung ideal geeignet sind das Trommelfell und die Stirn:
- Ohrthermometer messen die Infrarotwärme, die vom Trommelfell und dem umliegenden Gewebe abgegeben wird. Sie werden nicht etwa in den Gehörgang eingeführt. Die Messspitze passt in separate Einmal-Schutzkappen, die das Thermometer auf Abstand halten und Verletzungen des Trommelfells verhindern. Infrarot-Ohrthermometer sind oft auch für die Messung an der Stirn geeignet.
- Stirnthermometer messen die Temperatur an der Hautoberfläche der Stirn oder im Bereich der Schläfen. Diese ist durch den Einfluss der Umgebungstemperatur etwas niedriger als die Temperatur im Körperinneren, was beim Fiebermessen berücksichtigt werden muss. Infrarot-Stirnthermometer haben einen breiteren „Scanner“, weshalb sie für die Ohrmessung nicht geeignet sind.
Infrarot-Thermometer messen die Oberflächentemperatur des Körpers und sind daher schnell und besonders angenehm. Ohrschmalz oder Fieberschweiß können die Messergebnisse jedoch verfälschen. Die Toleranz sollte bei der Messgenauigkeit +/-0,3 °C nicht übersteigen.
Digital- und Infrarot-Fiebermesser – Vor- und Nachteile
Eine Tabelle verschafft einen Überblick und führt namhafte Hersteller sowie Anschaffungskosten auf:
Fieberthermometer | Digital-Thermometer | Infrarot-Thermometer |
---|---|---|
Hautkontakt | Ja | Nein |
Messstellen | Mund, Achsel, Rektum | Ohr, Stirn |
Messgenauigkeit | +/- 0,1 °C | +/- 0,3 °C |
Vorteile |
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Nachteile |
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Eignung | Alle Senioren außer bei demenzieller Erkrankung | Alle Senioren, auch Demenzpatienten |
Kosten | Ca. 6 bis 20 Euro | Ca. 40 bis 80 Euro |
Anbieter | Zahlreiche Hersteller, darunter Beurer, Boso, Braun, Carrera, Geratherm, Medisana, Philips, Promed, Sanitas; auch Eigenmarken der Online-Apotheken und Drogeriemärkte |
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Fieberthermometer von Standard bis Premium
Alle Fieberthermometer zeigen die gemessene Temperatur an. Besonderen Komfort bieten diese zusätzlichen Funktionen:
- Express-Anzeige für schnelleres Fiebermessen mit einem elektronischen Thermometer
- Messung von Oberflächen- und Umgebungstemperatur bei Kontaktlos-Thermometern
- Fieberalarm mit farbiger LED-Anzeige (grün/gelb/rot) oder Smileys (lachend/traurig)
- Fieberalarm mit Warnton bei erhöhter Temperatur
- Sprachfunktion, um sich das Messergebnis „vorlesen“ zu lassen
- Speicherfunktion zur Kontrolle der letzten Messungen
- Bluetooth zur kabellosen Übertragung der Daten auf ein Smartphone oder Tablet für Senioren.
Eine oft gestellte Frage: Welche Körpertemperatur ist „normal“?
Diese Frage kann nicht mit einer einfachen Zahl beantwortet werden. Sowohl die Tageszeit als auch die Messstelle spielen dabei eine erhebliche Rolle. So liegt die Körpertemperatur am Abend generell ca. 0,5 Grad höher als kurz vor dem Erwachen am Morgen. Auch körperliche Aktivität erhöht die Temperatur. Das Einkalkulieren der Umgebungstemperatur bei der Oberflächenmessung führte zur Festlegung folgender Normalwerte:
Rektum: 36,6 – 38,0 °C / Achsel: 34,7 – 37,7 °C / Mund: 35,5 – 37,5 °C / Ohr: 35,6 – 37,8 °C / Stirn: 35,4 – 37,4 °C.
Am Bsp. Rektum bedeutet dies: Die normale Körpertemperatur kann morgens zwischen 36,6 und 37,5 °C liegen, abends zwischen 37,1 und 38,0 °C; erst darüber hinaus ist die Temperatur erhöht.
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