Sinnvolle und erforderliche Versicherungen für Elektromobile
Grundsätzlich können Sie auch auf einem Elektromobil in einen Unfall verwickelt werden oder diesen sogar verursachen – selbst bei umsichtiger und vorausschauender Fahrweise. Wenn Sie etwa ein parkendes Auto streifen oder bei der Fahrt um eine Häuserecke mit einem Passanten oder Radfahrer zusammenstoßen, sind Schäden, Verletzungen oder Schlimmeres nicht ausgeschlossen.
Eine Versicherung kann diese Risiken zwar nicht reduzieren, aber Sie können sich damit vor den finanziellen Konsequenzen absichern. Im Schadensfall übernimmt Ihre Versicherung die Schadenskosten, etwa eine neue Lackierung oder die Kosten für eine ärztliche Behandlung.
Welche Versicherungen sind für ein Elektromobil vorgeschrieben?
Hier wird unterschieden zwischen Elektromobilen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h und schnelleren Modellen. Fährt Ihr Elektromobil nicht schneller als 6 km/h, ist eine separate Versicherung nicht vorgeschrieben. In diesem Fall reicht der Schutz der normalen Haftpflichtversicherung aus. Allerdings sollten Sie Ihre Versicherung über die Anschaffung des Fahrzeuges informieren und sich schriftlich bestätigen lassen, dass es in den bestehenden Vertrag eingeschlossen wird.
Bei schnelleren Modellen müssen Sie nach dem Gesetz über die Pflichtversicherungen für Kraftfahrzeughalter eine eigene Fahrzeug-Haftpflichtversicherung abschließen, die Personen-, Sach- und Vermögensschäden absichert. Sie erhalten dann ein Versicherungskennzeichen, das jeweils vom 1. März bis Ende Februar des Folgejahres gültig ist und jährlich erneuert wird. Dieses Versicherungskennzeichen müssen Sie gut sichtbar hinten am Fahrzeug anbringen.
Eine Ausnahme von dieser Versicherungspflicht gibt es: Wenn Sie Ihr Elektromobil ausschließlich auf nicht öffentlichem Gelände fahren, können Sie auch bei schnelleren Modellen auf eine Haftpflichtversicherung verzichten. Da die jährliche Versicherungsprämie jedoch sehr gering ausfällt, sollten Sie nicht am falschen Ende sparen und immer ausreichend versichert unterwegs sein.
Wie kann ich Schäden an meinem Elektromobil oder Diebstahl absichern?
Einige Versicherungsunternehmen bieten Teilkaskoversicherungen für Elektromobile an. Diese übernehmen bei einem Unfall, den Sie zu verantworten haben, die Kosten für Reparaturen an Ihrem Fahrzeug, wobei Sie einen vertraglich vereinbarten Eigenanteil aus eigener Tasche finanzieren müssen.
Haben Sie bereits eine Hausratversicherung, sollten Sie sich zunächst bei Ihrem Versicherer erkundigen, ob diese auch Ihr Elektromobil mit einschließt und bis zu welcher Höhe Schäden übernommen werden. Nur, wenn diese Deckungssumme nicht ausreichen sollte, ist es sinnvoll, über eine Teilkaskoversicherung nachzudenken.
Erkundigen Sie sich zudem bei Ihrer Kasko- oder Hausratversicherung, ob sie auch bei einem Diebstahl Ihres Elektromobils greift und unter welchen Bedingungen. Oft fordern die Versicherungen eine Alarmanlage, deren Anschaffung Sie nachweisen müssen, um den vollen Versicherungsschutz zu erhalten. Ähnliches gilt für Sturm- und Hagelschäden oder bei Kollisionen mit (wilden) Tieren: Um diese abzusichern, ist meist eine zusätzliche Police erforderlich, durch die sich Ihre Versicherungsprämie erhöht.
Elektromobile - Sicherung gegen Diebstahl
Die Frage nach einer Diebstahlsicherung für das neue, teure Elektromobil drängt sich bei vielen Käufern auf - auch wenn die… weiterlesen
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Elektromobilen vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Zahlt die Versicherung in jedem Fall?
Wenn Sie grob fahrlässig gehandelt haben, kann und wird Ihnen die Versicherung eine Teilschuld unterstellen und nur einen Teil der Kosten übernehmen. Daher sollten Sie stets umsichtig und vorausschauend fahren und immer die erforderliche Sorgfalt walten lassen, wenn Sie mit Ihrem Elektromobil im Straßenverkehr oder in Gebäuden unterwegs sind.
Typischerweise zahlt die Versicherung beispielsweise nicht oder nur teilweise, wenn …
- … Sie aufgrund von Medikamenten, Rauschmitteln oder Alkoholkonsum nicht mehr fahrtüchtig sind.
- … Sie geltende Straßenverkehrsregeln nicht beachten (rote Ampeln, Stopp-Schilder, Vorfahrt).
- … Sie die erforderliche Sorgfalt in einem hohen Maß verletzen.
- … Sie übermüdet unterwegs sind und daher unaufmerksam agieren.
- … Sie Ihr Elektromobil nicht ausreichend gegen unbefugte Benutzung sichern (Zündschlüssel stecken lassen o. Ä.)
- … Sie Ihr Fahrzeug nicht ordnungsgemäß abstellen und sichern (Handbremse beim Parken am Hang nicht angezogen o. Ä.)
- … Sie auf eine Sehhilfe angewiesen sind und diese bei der Fahrt nicht tragen.
Halten Sie sich stets vor Augen, dass auch ein vermeintlich langsames Elektromobil in einen schweren Unfall verwickelt werden oder selbst einen verursachen kann. Fahren Sie daher immer vorsichtig und vorausschauend und passen Sie Ihre Geschwindigkeit und Ihren Fahrstil den Bedingungen an.
Elektromobile: Rechtliche Rahmenbedingungen
Rechtliche Rahmenbedingungen für Elektromobile Elektromobile mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von maximal 15 km/h gelten als motorisierte Krankenfahrstühle. Dies ist in… weiterlesen