Homelift 

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Homelift: Das müssen Sie wissen

Nicht immer kann eine Treppe im Haus mit einem Treppenlift ausgestattet und damit eine weitgehende Barrierefreiheit erreicht werden. Um die obere Etage dennoch auch im Alter oder mit einer körperlichen Einschränkung weiterhin nutzen zu können, gibt es allerdings Alternativen wie beispielsweise den sogenannten Homelift. Mit einem Homelift können Sie einfach und ohne Barrieren von der unteren in die obere Etage gelangen, und das auf direktem Weg. Die Kabine eines Homelifts ist in der Regel ausreichend groß, um sie auch mit Rollstuhl oder E-Scooter zu nutzen, so dass Sie nach dem Einbau eines Homelifts noch lange Zeit weiterhin in der gewohnten Umgebung wohnen bleiben können.

Homelift © Lifton GmbH
Homelift © Lifton GmbH

Was genau ist ein Homelift, und wie ist er aufgebaut?

Ein Homelift (auf Deutsch: Heim- oder Wohnungsaufzug) ist ein Senkrechtlift, der ohne aufwendigen Aufzugschacht auskommt. Dennoch bietet der Homelift einen vergleichbaren Komfort. Er ist absolut sicher und kann in der Regel ohne Probleme auch nachträglich in einer mehrgeschossigen Wohnung eingebaut werden.

Die Kabine, die im Vergleich zu anderen Aufzugvarianten meist etwas kleiner ausfällt, oft nur für eine oder zwei Personen ausreicht und ggf. zusätzlich einen Rollstuhl o. Ä. transportieren kann, bewegt sich zwischen zwei Führungsschienen gerade nach oben oder unten, also komplett senkrecht. Während bei einem klassischen Aufzug ein gemauerter Schacht genutzt wird, in dem sich ebenfalls Führungsschienen sowie die weitere erforderliche Technik für den Aufzug befinden, ist ein Homelift deutlich kompakter konstruiert. Er ist damit eine sinnvolle Alternative für Wohnungen, in denen ein Treppenlift oder eine andere Mobilitätsunterstützung sich nicht realisieren lassen.

Ein Homelift braucht keinen separaten Technikraum, sondern sämtliche Elemente wie die Hydraulik, Motor und Bremsen, Steuerung etc. sind kompakt in der Anlage selber untergebracht. Die seitlichen Führungsschienen, an denen der Aufzug sich durch die Etagen bewegt, stabilisieren das Gesamtsystem zusätzlich. Erforderlich ist daher nur ein Durchbruch, durch den die Kabine in die angrenzende Etage gelangen kann.

Eigenschaften eines Homelifts
Eigenschaften eines Homelifts

Mit einem Homelift lassen sich nicht nur Distanzen innerhalb der Wohnung oder des Hauses überwinden, sondern es gibt auch Modelle, die im Außenbereich montiert und genutzt werden können. In diesem Fall sind nur an den jeweiligen Ein- und Ausstiegen entsprechende Türen zu integrieren. Ebenso flexibel ist ein Homelift, was die Förderhöhe angeht, denn selbst im Mehrfamilienhaus mit mehreren Etagen kann eine solche Mobilitätshilfe nachträglich eingebaut und genutzt werden. Einzelne Anbieter haben Modelle im Angebot, die bis zu 17 Meter Höhenunterschied überwinden und dabei bis zu 7 Etagen oder Haltestellen anbinden können. Und auch, was die Kapazität und Tragfähigkeit angeht, steht ein Homelift anderen Personenaufzügen nicht nach: Im Standard lassen sich meist rund 300 kg bewegen, bei Bedarf kann diese Kapazität jedoch auch verdoppelt werden.

Homelift © Lifton GmbH
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Welche Antriebsvarianten gibt es beim Homelift?

Für Homelifte gibt es insgesamt drei verschiedene Antriebsarten: Mit Seilzug, Hydraulik oder mit einer Spindel, mit denen die Kabine jeweils in kontinuierlicher Geschwindigkeit nach oben oder unten fährt. Der Seilzugantrieb wird in der Regel bei eher kurzen Distanzen über eine Etage eingesetzt und kann Entfernungen von bis zu 3 Metern problemlos überwinden. Die Kraftübertragung erfolgt über ein stabiles, rostfreies Stahlseil, das auf Umlaufrollen geführt wird.

Um größere Entfernungen und mehrere Etagen zu überwinden, ist ein Spindelantrieb besser geeignet. Die Kabine wird hierbei an einer verankerten Spindel geführt und schraubt sich daran in ruhiger Bewegung mit Motorunterstützung bis zur gewünschten Etage. Ein Homelift mit Spindelantrieb eignet sich für eine Förderhöhe von bis zu ca. 13 m, kann also auch zwei oder mehr Etagen überwinden.

Noch etwas höher hinaus geht ein Homelift mit Hydraulikantrieb, der über einen beweglichen Hydraulikzylinder angetrieben wird. Diese Modelle schaffen meist noch eine Etage mehr und können Höhen von bis zu ca. 15 Metern überwinden. Allerdings setzt ein hydraulisch angetriebener Homelift die Installation einer Ölpumpe voraus, die in einem Nebenraum, im Keller oder auf dem Dachboden eingebaut werden muss.

Welche Vorteile bietet ein Homelift?

Einer der größten Vorteile eines Homelifts ist fraglos, dass diese Mobilitätshilfe meist ohne größere und lang anhaltende Bautätigkeiten auch nachträglich eingebaut werden kann. Da sich die Fahrstuhlkabine senkrecht bewegt, ist der Platzbedarf – etwa im Vergleich zu einem Treppenlift – erheblich geringer. Zudem lässt sich die Konstruktion so an jeder beliebigen Stelle in der Wohnung einbauen, ist also deutlich dezenter und unauffälliger zu verwirklichen.

Zudem ist der Einbau in der Regel innerhalb von kurzer Zeit, also in wenigen Tagen, komplett erledigt. Es reicht aus, einen Durchbruch zwischen den anzubindenden Etagen zu schaffen, danach kann direkt der Lift mit seinem selbsttragenden Gerüst eingesetzt und angeschlossen werden. Der Zugang in die Kabine erfolgt über eine kleine Rampe, kann jedoch ebenso auch ebenerdig erfolgen. Dazu muss eine kleine Grube von etwa 10 cm Höhe aus dem Boden gefräst werden, was im Zuge der Bauarbeiten meist rasch miterledigt werden kann. Erforderlich sind nur eine ausreichende Aussparung sowie die Grundfläche, die die Kabine benötigt, und das sind oft nicht mehr als wenige Quadratmeter.

Vorteile eines Homelifts
Ein Homelift bietet viele Vorteile

Auch die Stromversorgung stellt kein Problem dar, denn ein Starkstromanschluss ist nicht erforderlich. Es reicht aus, den Homelift per Stecker mit einer Steckdose zu verbinden, schon ist der Aufzug einsatzbereit. Die Bedienung ist ebenfalls sehr einfach, denn wie in einem größeren Aufzug befindet sich in der Kabine ein Tableau, auf dem Sie die gewünschte Etage wählen können. Ebenso einfach können Sie die Kabine aus einer anderen Etage anfordern: Einfach den Knopf auf der vom Hersteller mitgelieferten Fernbedienung drücken, und schon setzt sich die Kabine in Bewegung und kommt zu Ihnen gefahren. Das geht nicht nur sehr schnell, sondern ist auch weitgehend geräuschlos, so dass Sie den Homelift selbst mitten in der Nacht nutzen können und keine Sorgen haben müssen, dass Sie Ihre Nachbarn oder andere Hausbewohner wecken oder stören.

Mit einem platzsparenden und zuverlässigen Homelift können Sie Ihre Immobilie qualitativ aufwerten, ohne zu viel wartungsintensive Technik einbauen zu müssen. Das erhöht nicht nur den Wohnwert, sondern auch den Wiederverkaufswert der Wohnung oder des Hauses enorm.

Was kostet ein Homelift?

Was kostet ein Homelift? © foto_tech, stock.adobe.com

Wie bei anderen Mobilitätshilfen hängen die genauen Kosten für einen Homelift ebenfalls von verschiedenen Faktoren ab. Je größer die Distanz ist, die der Lift zurücklegen muss, desto höher werden auch die Kosten für die Installation. Einfache Modelle, die nur zwischen zwei angrenzenden Etagen eingesetzt werden, beginnen bei etwa 20.000 Euro. Die Kosten erhöhen sich bei mehr Etagen oder einer höheren Tragfähigkeit.

Zusätzlich zu den Kosten für den Homelift selbst kommen noch die Kosten für die erforderlichen Baumaßnahmen sowie ggf. für einen Statiker oder Architekten, der die Situation vor Ort prüft und mögliche Positionen für die Installation des Liftes ermittelt. Auch sollten Sie nach der Inbetriebnahme mit regelmäßigen Kosten von 200 bis 300 Euro pro Jahr für Wartung und Service rechnen.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Fördermittel © magele picture, fotolia.com
Fördermittel nutzen © magele picture, fotolia.com

Wenn Sie die Kosten für einen Homelift nicht alleine stemmen können, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen Fördermittel oder zinsgünstige Kredite erhalten. So bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW mit dem Förderprogramm 159 – altersgerecht Umbauen einen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro für Baumaßnahmen, mit denen Barrieren im Wohnumfeld dauerhaft beseitigt werden. Auch könnte eine Förderung durch den Investitionszuschuss Barrierereduzierung 455-B möglich sein, der Maßnahmen mit einem Zuschuss von bis zu 6.250 Euro unterstützt.

Weitere Fördermittel in Höhe von bis zu 4.000 Euro stellt die Pflegekasse zur Verfügung, sofern eine entsprechende Pflegebedürftigkeit nachgewiesen wird. Dieser Zuschuss kann auch für mehrere Personen, die von dem neuen Homelift profitieren, gewährt werden, also etwa für den Ehepartner.

Vor- und Nachteile Homelift

Vorteile und Nachteile gut abwägen
Vorteile und Nachteile gut abwägen
  • Ein Homelift hat einen vergleichsweise geringen Platzbedarf und kann auch in beengten Wohnräumen eingebaut werden.
  • Der nachträgliche Einbau ist auch in Räumen mit geringer Deckenhöhe problemlos möglich.
  • Der Homelift kann sowohl innen als auch außen installiert und betrieben werden.
  • Kein zusätzlicher Starkstromanschluss erforderlich.
  • Nur geringe bauliche Anpassungen erforderlich.
  • Geringe Geräuschentwicklung im Betrieb.
  • Relativ hohe Kosten für die Erstinstallation.
Treppensitzlift © Ingo Bartussek, fotolia.com
Treppenlift oder Homelift

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