Außenaufzug

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Außenaufzug – nachträglich einbaubare (Barriere-)Freiheit mit vielen Vorteilen

Mit zunehmendem Alter können selbst wenige Stufen, die von der Haus- zur Wohnungstür führen, ein Problem darstellen. Während sich geringe Höhenunterschiede noch relativ einfach mit einem (Außen-)Treppenlift überwinden lassen, wird es bei größeren Entfernungen – etwa von der Straße in den 1. Stock eines Altbaus – schon etwas komplizierter.

Was genau ist ein Außenaufzug, und für wen ist eine solche Konstruktion geeignet?

Ein Aufzug, genauer ein Außenaufzug, stellt eine sinnvolle Alternative zum Treppenlift dar. Ein solcher Aufzug wird von außen am Gebäude installiert und fährt kontrolliert in einem Aufzugschacht, der wiederum im Boden und an der Fassade befestigt ist. Damit eignet sich ein Außenaufzug oder Außenlift auch dann, wenn ein Treppenlift aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht eingebaut werden kann, also etwa bei einem engen oder stark gewundenen Treppenhaus.

Hublift © vladdeep, stock.adobe.com
Ein Hublift stellt einen kleinen Lift dar, der für die Überwindung von Eingangstreppen sinnvoll ist© vladdeep, stock.adobe.com

Ein Außenaufzug ist zudem ideal für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder andere Mobilitätshilfsmittel angewiesen sind und möglichst lange in der gewohnten Umgebung wohnen bleiben wollen. Doch auch Hausbesitzer, die bereits frühzeitig für das eigene Alter vorsorgen und die Immobilie barrierefrei gestalten wollen, sind mit einem Außenaufzug gut bedient.

In drei Schritten zum Außenaufzug
In drei Schritten zum Außenaufzug

Gute Gründe für einen Außenaufzug

Bei vielen Gebäuden besteht keine Möglichkeit, nachträglich einen Aufzug im Inneren zu realisieren. Denn wie beim Außenaufzug auch, ist für einen innenliegenden Lift ein Aufzugschacht notwendig, in dem die Kabine nach oben und unten fährt. Dieser Schacht muss über die gesamte Distanz – also ggf. über mehrere Etagen – gerade nach oben verlaufen können, was gerade in Altbauten aufgrund der Architektur oft nicht möglich ist. Wird der Aufzugschacht hingegen außen an der Fassade verlegt, stellen auch mehrere zu überwindende Etagen meist kein Problem dar, sofern die Fassade und der Untergrund ausreichend tragfähig sind.

Die für einen Außenaufzug erforderlichen baulichen Maßnahmen lassen sich außerdem vergleichsweise schnell und kostengünstig umsetzen. Sie behindern während der Baumaßnahmen das Leben der Bewohner kaum – anders als bei Arbeiten im Treppenhaus, die z. B. für den Einbau eines Treppenliftes erforderlich sind.

Außenaufzüge © the builder, stock.adobe.com
Außenaufzüge © the builder, stock.adobe.com

Ein weiterer Vorteil des Außenaufzugs ist, dass eine solche Konstruktion vollständig barrierefrei gestaltet werden kann, indem die Aufzugkabine sowohl auf Bodenniveau als auch am Ziel nivelliert wird, so dass der Ein- und Ausstieg ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Unterstützung erfolgen kann.

Und nicht zuletzt gibt es heute zahlreiche Anbieter und Modelle auf dem Markt, die nicht nur einen hohen praktischen Nutzwert bieten, sondern auch gut aussehen und den optischen Gesamteindruck des Hauses verbessern. Dazu kommt, dass durch die Umbaumaßnahme der Wert des Hauses dauerhaft steigt, da das zunehmend wichtige Thema der Barrierefreiheit optimal gelöst wird, und das auf Jahre.

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Welche Voraussetzungen müssen für die nachträgliche Installation eines Außenaufzugs erfüllt werden?

Grundsätzlich sollten alle Baumaßnahmen, also auch der Einbau eines Außenaufzugs, vom ersten Moment an mit einem Architekten geplant werden. Dieser kann alle Angaben auf den Plänen interpretieren und frühzeitig Hinweise geben, worauf im Besonderen zu achten ist.

Außenaufzug © mino21, stock.adobe.com
Außenaufzug © mino21, stock.adobe.com

Das betrifft neben der Beurteilung der Statik regelmäßig auch die Einholung einer Baugenehmigung, deren Erteilung auch daran geknüpft ist, dass ein Statiker die Situation prüft und dem Bauvorhaben zustimmt. Vorgeschrieben ist eine amtliche Baugenehmigung bei einem Außenaufzug grundsätzlich immer, bei Innenaufzügen erst ab einer Förderhöhe von mehr als drei Metern. Und wenn der Aufzug komplett installiert ist, muss das System durch den TÜV geprüft und abgenommen werden.

Wie schnell ist ein Außenaufzug im Regelfall?

Die meisten Aufzüge, also auch solche, die in öffentlichen Gebäuden installiert sind, fahren mit einer Geschwindigkeit von ca. 1 m/s. Nur bei modernen Aufzuganlagen in Hochhäusern wird eine deutlich höhere Fahrgeschwindigkeit erreicht, um die Distanzen von teilweise mehreren hundert Metern schneller überbrücken zu können – das ist selbst bei einem Haus mit mehreren Stockwerken jedoch nicht erforderlich. Eine Geschwindigkeit von 1 m/s wird auch von empfindlichen Menschen als angenehm empfunden und reicht in der Regel vollkommen aus.

Eine Erhöhung der Geschwindigkeit ist zwar in der Regel möglich, allerdings verbunden mit höheren Anschaffungs- (da andere Motoren und Bremsen eingebaut werden müssen) und Betriebskosten (aufgrund des höheren Energiebedarfs).

Was kostet ein Außenaufzug, und wovon ist die Höhe der Kosten abhängig?

Die genauen Kosten hängen natürlich immer von den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort ab:

  • Wie viele Haltepunkte sollten angesteuert werden? Jedes zusätzliche Stockwerk, das mit dem Außenaufzug angebunden werden soll, erhöht die Kosten, da zusätzliche Mauern durchbrochen, Bauschutt entsorgt und elektrische Leitungen verlegt werden müssen.
  • Wie gut ist die Baustelle zugänglich? Ist eine Anlieferung der Bauteile und des Materials problemlos möglich, oder müssen zusätzliche Geräte und Maschinen eingesetzt werden?
  • Wie groß soll die Aufzugkabine sein? Je größer die Kabine, desto größer muss der Durchmesser des Schachts sein, was mit höheren Kosten verbunden ist.
  • Welche maximale Tragkraft soll der Aufzug bieten? Diese hängt in der Regel direkt mit der Größe der Kabine zusammen.
  • Welche technische Ausstattung soll der Außenaufzug bieten? Einfache Ausführungen arbeiten beispielsweise mit einem einfachen Wanddurchbruch und bieten keine besonders gute Wärmedämmung, so dass Wärme aus dem Hausinneren an den Aufzugstationen leicht entweichen kann. Eine bessere Wärmedämmung ist grundsätzlich möglich, jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden.
  • Wie schnell soll der Aufzug die Distanz zurücklegen? Je größer die Entfernung zwischen Bodenniveau und Zieletage ist, desto wichtiger wird eine zügige Geschwindigkeit, allerdings erhöht ein schnellerer Antrieb auch die Kosten – was oftmals nur dann wirklich erforderlich ist, wenn es sich um einen stark frequentierten Aufzug handelt – und das ist bei Privathäusern in der Regel nicht der Fall.
  • Wie sollen der Aufzug und die Kabine gestaltet sein? Eine voll verglaste Kabine bietet beispielsweise einen sehr schönen Rundumblick und wirkt zudem besonders filigran, da der Aufzug optisch sehr gut kaschiert werden kann oder optisch mit der Fassade verschmilzt. Allerdings wirkt sich eine gefällige Optik oft auch deutlich auf die Kosten aus.
Kostenfaktoren für den Außenaufzug
Kostenfaktoren für den Außenaufzug

Anhand dieser Punkte wird deutlich, dass ein Außenaufzug eine große Bandbreite an Kosten aufmachen kann – und dass im Umkehrschluss die Kosten sehr gut beeinflusst werden können. Als grobe Orientierung über die zu erwartenden Kosten für einen Außenaufzug können folgende Angaben dienen:

Ein Außenaufzug in einfacher Ausführung mit einer Tragfähigkeit von 250 kg und Platz für maximal 3 Personen liegt in der Regel bei mindestens 15.000 Euro, je nach Anbieter auch 25.000 Euro oder mehr, jeweils pro Haltepunkt. Noch teurer sind Außenaufzüge mit Glaskabine, für die pro Haltepunkt ab ca. 30.000 Euro einzukalkulieren sind. Bei höherwertigen Ausführungen können diese Kosten auch deutlich höher ausfallen, daher lohnt es sich grundsätzlich, sich Angebote von mehreren Anbietern einzuholen und diese zu vergleichen – damit lassen sich teilweise deutliche Einsparungen erzielen.

Haus mit Außenaufzug © andersphoto, stock.adobe.com
Haus mit Außenaufzug © andersphoto, stock.adobe.com

Zu dem Kosten für den Aufzug (und Aufzugschacht) kommen weitere Kosten für die Planung und Genehmigung sowie für Lieferung, Einbau und Abnahme hinzu. Zudem verursacht ein Außenaufzug laufende Kosten im Betrieb, etwa für den notwendigen Strom oder die regelmäßige Inspektion und Wartung. Für die vorbereitende Planung und Genehmigung der Außenaufzuganlage fallen Kosten von in der Regel 2.000 bis 5.000 Euro an, wobei diese bei komplexen Aufzuganlagen auch noch höher liegen können.

Gibt es Fördermittel oder Zuschüsse für einen nachträglich eingebauten Außenaufzug?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW bietet mit dem Kreditprogramm „Altersgerecht Umbauen“ einen Förderkredit von bis zu 50.000 Euro zu günstigen Konditionen. Dieser ist an Maßnahmen geknüpft, die dem Abbau von Barrieren dienen, kann also auch für den nachträglichen Einbau eines Außenliftes genutzt werden.

Fördermittel © magele picture, fotolia.com
Fördermittel nutzen © magele picture, fotolia.com

Wer pflegebedürftig ist, kann unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss der Pflegekasse von bis zu 4.000 für die Wohnraumanpassung erhalten und diesen Betrag nutzen, um die Kosten für einen Außenaufzug teilweise zu decken.

Vor- und Nachteile eines Außenaufzugs

Vorteile und Nachteile gut abwägen
Vorteile und Nachteile gut abwägen
  • Ein Außenaufzug kann relativ unkompliziert und schnell an der Außenfassade montiert und installiert werden.
  • Das Treppenhaus und andere Innenräume bleiben weitgehend erhalten, es sind nur Wanddurchbrüche an den Haltestationen notwendig, die jedoch durch Türen geschlossen werden.
  • Ein Außenaufzug ist sehr kompakt, bietet jedoch trotzdem ausreichend Platz für mehrere Personen oder Mobilitätshilfen wie einen Rollstuhl oder E-Scooter.
  • Ein nachträglich eingebauter Außenaufzug erhöht den Wert der Immobilie nachhaltig, da hierdurch Barrieren reduziert werden.
  • Oftmals einfacher mit Anforderungen des Denkmalschutzes vereinbar als andere Mobilitätshilfen wie Innenaufzug oder Treppenlift.
  • Nicht jede Fassade eignet sich gleichermaßen für die Installation.
  • Es sind zusätzliche Isolierungen an den Aufzugtüren erforderlich, um einen Wärmeverlust und damit steigende Energiekosten für die Heizung zu vermeiden.
  • Es ist eine amtliche Baugenehmigung sowie eine Abnahme der fertigen Anlage durch den TÜV erforderlich.
  • Für Wartung und regelmäßige Inspektionen entstehen laufende Kosten.
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