Flixbus schluckt den Konkurrenten Postbus

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Wieder hat Fernbus-Anbieter Flixbus zugeschlagen und sich einen seiner größten Konkurrenten einverleibt – den Postbus. Zwar ging der Deal schon im August über die Bühne, doch erst ab November 2016 werden die ersten Postbus-Linien in das Flixbus-Netz integriert.
Durch die Übernahme ist Flixbus unangefochtener Marktführer in der Branche. Zur Höhe des Kaufpreises mag sich Flixbus-Chef André Schwämmlein nicht äußern. Immerhin ließ er verlauten, dass er mit Mehr-Einnahmen von 15 bis 20 Millionen Euro jährlich rechnet. Damit wäre das Geschäft erstmals lukrativ. Schwämmlein ist bemüht, den Kunden zu versichern, dass sie keine Preiserhöhungen befürchten müssen. Stattdessen will er die Auslastung der Busse erhöhen.

Fernbus Verkehrsnetz © i-picture, fotolia.com
Fernbus Verkehrsnetz © i-picture, fotolia.com

Schon Anfang 2015 hatte sich Flixbus mit MeinFernbus zusammengeschlossen. Im Juni 2016 streckte der Fernbus-Anbieter seine Fühler auch europaweit aus und kaufte den britischen Konkurrenten Megabus.

Personen und Pakete

Erst 2013 startete Flixbus seine Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen weiß mehrere zahlungskräftige Geldgeber hinter sich, unter anderem den US-amerikanischen Investor General Atlantic. Auch der Postbus war 2013 an den Start gegangen, hatte sich aber hoffnungslos verkalkuliert. Und das, obwohl der Postbus auf hohen Komfort setzte. Seine Kunden rekrutierten sich hauptsächlich aus Senioren und Familien, während der grüne Flixbus eher reiselustige, online-affine, junge Leute ansprach. Durch die Fusion will Flixbus nun alle Zielgruppen an sich binden. Doch damit nicht genug. Infolge der Postbus-Übernahme könnte sich Flixbus in Zukunft sogar zum Logistik-Unternehmen aufschwingen. Ziel ist es, DHL-Pakete mit dem Fernbus zu versenden, so dass diese noch am selben Tag den Empfänger erreichen. Ein Modellprojekt zwischen Hamburg und Berlin läuft bereits.

Ende Oktober stellt der Postbus seine Strecken ein. Insgesamt 112 Ziele hatte er im Angebot. Bei Flixbus waren es zuletzt 900 Destinationen, davon rund die Hälfte im deutschsprachigen Raum. Durch die Fusion sollen die Fahrpläne beider Anbieter aufeinander abgestimmt und das Streckennetz erweitert werden. Dazu gehört, auch entlegene Regionen, beispielsweise die Küste, häufiger anzufahren und kleinere Städte an den Fernbusverkehr anzuschließen. Auch der grenzüberschreitende Verkehr soll weiter ausgebaut werden.

Ab November wird die Post in ihren rund 5000 Filialen nun Tickets für Flixbus verkaufen. Für jeden verkauften Fahrschein erhält sie somit eine Provision. Umgekehrt kommt die starke Internetpräsenz von Flixbus auch der Post zugute, die sie beispielsweise für Werbezwecke nutzen kann.
Mit der Freigabe des Fernlinienbusverkehrs boomt der Markt. Seit Anfang 2013 dürfen in Deutschland auch Linienbusse jene Strecken bedienen, die von der Bahn angeboten werden. Die Fernbus-Anbieter schossen daraufhin wie Pilze aus dem Boden und versuchten, sich mit niedrigen Ticketpreisen zu unterbieten. Die meisten mussten sich im harten Konkurrenzkampf geschlagen geben. Außer Flixbus gibt es in Deutschland nur noch den BerlinLinienBus und man darf gespannt sein, ob und wann der Marktführer Flixbus auch diesen Konkurrenten schlucken wird.

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